Neues vom Wirtschaftskrieg (34): Am Rande der Rezession

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Der IWF warnt vor globaler Hungerkrise. Die USA greifen auf Programm aus dem 2. Weltkrieg zurück. Und Deutschland entgeht nur knapp einer Rezession.

  • Hungerkrise: Mehrere internationale Organisationen warnen mit Nachdruck vor einer weiteren Zuspitzung der globalen Hungerkrise durch den Ukraine-Krieg und die westlichen Sanktionen. Schon jetzt seien in Ostafrika rund 20 Millionen Menschen durch eklatanten Mangel an Nahrungsmitteln „lebensbedrohlich geschwächt“, berichtet die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa. Wegen des Mangels geht die Weltbank von einem Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 37 Prozent aus.
  • Lend-lease: In Anlehnung an eine Regelung aus dem Zweiten Weltkrieg wollen die USA die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtern. Nach dem Senat beschloss am Donnerstag (Ortszeit) auch das Repräsentantenhaus einen entsprechenden Gesetzentwurf. Der Präsident wird zeitlich befristet bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind, militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten.
  • Rezession: Die deutsche Wirtschaft ist trotz der erneuten Corona-Welle und ersten Folgen des Ukraine-Krieges zu Jahresbeginn leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Januar bis Ende März 2022 im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand einer ersten Schätzung mitteilte. Die italienische Wirtschaft ist dagegen im ersten Quartal 2022 verglichen mit den drei Monaten zuvor um 0,2 Prozent geschrumpft.

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