Neues vom Wirtschaftskrieg (267): Trump macht Ernst, Blackrock profitiert
China will “bis zum Ende” gegen den US-Handelskrieg kämpfen. Die EU „bedauert“ die Entscheidung der USA, Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Blackrock profitiert von Trumps Drohungen gegen Panama.
- Trump macht Ernst: Sechs Wochen nach Amtsantritt hat US-Präsident Trump mit der massiven Erhöhung von Einfuhrzöllen einen Handelskrieg entfacht. Betroffen sind die Nachbarländer Kanada und Mexiko sowie der große Rivale China. Alle drei Staaten reagierten mit Gegenmaßnahmen, der kanadische Premier Trudeau warf Trump vor, es auf einen “Zusammenbruch der kanadischen Wirtschaft” und die “Annektion” seines Landes abgesehen zu haben. Die Aktienmärkte reagierten negativ. Seit Dienstag sind Lieferungen der Freihandelspartner Kanada und Mexiko in die USA mit 25 Prozent Einfuhrzoll belegt, bei kanadischem Öl und Gas sind es zehn Prozent. Die Strafzölle gegen China verdoppelte Trump von zehn auf 20 Prozentpunkte.
- Blackrock profitiert. An investor group backed by BlackRock agreed to buy a majority stake in the Hong Kong-based company that runs ports along either side of the Panama Canal, giving a U.S. firm control of key docks amid pressure from the White House to take them from China. The $22.8 billion sale by Hong Kong’s CK Hutchison to U.S. and Swiss investors also includes dozens of ports in other countries, the companies announced Tuesday. The move appears to be a win for U.S. President Trump’s aggressive diplomacy… (Reuters)
- Die EU „bedauert“ die Entscheidung der USA, Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Dieser Schritt berge die Gefahr, den Welthandel zu stören, teilte ein Sprecher der EU-Kommission zudem mit. Er schaffe unnötige Unsicherheit. Bundeswirtschaftsminister Habeck kündigte für den Fall von US-Zöllen auf Produkte aus der EU bereits Gegenmaßnahmen an. „Die EU lässt sich nicht herumschubsen“, sagte der Grünen-Politiker. „Wenn Präsident Trump die angekündigten Zölle auf EU-Produkte erhebt, werden wir geschlossen und selbstbewusst reagieren.“ (dpa)
- China will “bis zum Ende kämpfen”. Das chinesische Außenministerium hat erklärt, sich auf jede Art des Krieges mit den USA einzulassen. “Wenn die USA einen Krieg wollen, sei es ein Zollkrieg, ein Handelskrieg oder irgendeine andere Art von Krieg, sind wir bereit, bis zum Ende zu kämpfen”, heißt in einem X-Post des Ministeriumssprechers. Hintergrund ist die Zollerhöhung auf chinesische Waren von zehn auf 20 Prozent. Daraufhin hatte Peking angekündigt, zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA zu erheben. (t-online)
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Helmut Höft
6. März 2025 @ 10:10
“„Die EU lässt sich nicht herumschubsen“” “you can’t push a rope” Versuch’ mal eine Schnur zu schieben! Nirgendwo passt die Metapher besser als hier!
Karl
6. März 2025 @ 08:31
Was Trump und die AfD unter “Frieden” in der Ukraine verstehen, ist im besten Fall ein Waffenstillstand in einem zerstörten, verarmten und entvölkerten Land (ähnlich wie Afghanistan, Irak, Libyen und viele ähnliche Opfer der US-Kriegführung).
Ein Frieden im Sinne der Friedensbewegung ist etwas völlig anderes!
Skyjumper
6. März 2025 @ 13:07
Dass die Situation, auch nach einen etwaigen Waffenstillstand, auch nach einer etwaigen Freidensvereinbarung, alles andere als toll ist möchte ich ja nicht bestreiten.
Aber es ist nun einmal ein Fakt, dass das Land in Teilen zerstört ist, die Ukraine pleite ist, und dass das Land mittlerweile über wesentlich weniger Einwohner verfügt als noch vor 2022. Inwieweit da ein wie auch immer gearteter Frieden daran etwas adhoc ändern können soll erschließt sich mir nicht.
Insoweit würde ich den Satz dass “ein Frieden im Sinne der Friedensbewegung ist etwas völlig anderes!” als ziemlich hohl bezeichnen.
Frieden, als Abwesenheit von Krieg definiert, ist die grundlegende Voraussetzung um an den schlechten Zuständen im Land zukünftig überhaupt etwas ändern zu können.
Arthur Dent
5. März 2025 @ 22:45
„Die EU „bedauert“ die Entscheidung der USA, Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Dieser Schritt berge die Gefahr, den Welthandel zu stören“…,
– Das ist doch Trumps Ziel, er „hasst“ die Globalisten und will die globalen Lieferketten zerschlagen.
KK
6. März 2025 @ 01:40
Was die EU hingegen nicht „bedauert“ sind offenbar die zehn- bis hunderttausende Toten des Krieges in der Ukraine – sie will sogar noch mehr davon!
Michael
5. März 2025 @ 20:30
Trump hat erreicht – welch ein Paradox – dass nunmehr überall Jedermann von Frieden im Ukrainekonflikt redet, selbst wenn die Kriegstreiber in der Ukraine, UK und EU, ausgenommen Ungarn und Slovenien, weiterhin Krieg wollen, quasi Krieg gegen den Frieden wollen!
Ansonsten bin und bleibe ich anti- Trumpist!