Neues vom Wirtschaftskrieg (266): Trump sichert sich Bodenschätze
Macron fordert US-Strafzölle gegen China statt gegen die EU. Putin bietet den USA russisches Aluminium und Seltene Erden an. Und die USA einigen sich mit der Ukraine auf einen Rohstoff-Deal.
- USA sichert sich Bodenschätze aus der Ukraine. Die Ukraine hat sich laut “Financial Times” mit den USA auf ein Abkommen über Bodenschätze geeinigt, von dem sich die ukrainische Regierung erhofft, die Beziehungen zur Trump-Regierung zu verbessern und den Weg für ein langfristiges Sicherheitsengagement der USA zu ebnen. Nach Angaben ukrainischer Beamter ist Kiew nun bereit, das Abkommen über die gemeinsame Erschließung seiner Bodenschätze, einschließlich Öl und Gas, zu unterzeichnen, nachdem die USA ihre Forderung nach einem Anspruch auf 500 Milliarden US-Dollar an potenziellen Einnahmen fallengelassen haben. (n-tv) Die EU geht offenbar leer aus. Zuvor hatte die EU-Kommission Berichte dementiert, sie habe Kiew ein besseres Abkommen angeboten…
- Putin bietet den USA Aluminium und Seltene Erden an. Russian President Vladimir Putin has proposed a potential economic deal with the US that includes joint exploration of Russia’s rare earth metals deposits and the supply of aluminium to the US market, reported Reuters. This offer comes in the wake of US President Donald Trump’s announcement of upcoming “major economic development transactions with Russia”. (…) Putin mentioned the possibility of Russian companies supplying up to 2mt of aluminium to the US market annually, provided that prohibitive duties introduced in 2023 are lifted. (Yahoo Finance). Der Vorschlag kommt kurz nach neuen EU-Sanktionen, die auch russische Exporte von Aluminium treffen. Im Ergebnis könnten die USA profitieren, während die EU ein Eigentor schießt…
- Macron fordert US-Strafzölle gegen China statt gegen die EU. French President Emmanuel Macron hopes he convinced United States President Donald Trump not to wage a trade war against Europe — and to instead focus on China. “Come on, you cannot have a trade war with China and Europe at the same time. I hope I convinced him,” Macron told Fox News in an interview after meeting Trump in Washington. Macron said Washington’s “priority is to put tariffs on China” and that fighting a trade war with Europe at the same time would go against U.S. interests. (Politico) Klingt nach einem verzweifelten Versuch, die US-Zölle abzuwehren. Der EU-Kommission war dies zuvor nicht gelungen. – Siehe auch Trump lässt die EU auch im Zollstreit auflaufen und Ukraine-Deal: Trump lässt Macron abblitzen
Mehr zum Wirtschaftskrieg hier.
KK
26. Februar 2025 @ 12:07
“Die EU geht offenbar leer aus.”
Das sollte die EU berücksichtigen, wenn die Ukraine um rund eine halbe Billion für den Wiederaufbau (https://germany.representation.ec.europa.eu/news/kosten-fur-wiederaufbau-der-ukraine-neue-bedarfsanalyse-schatzt-gesamtkosten-auf-486-milliarden-us-2024-02-15_de , die Schätzung ist aber bereits ein Jahr alt und sicher bereits überholt) und die EU-Mitgliedschaft und somit weitere Aber-Milliarden aus deren Töpfen bettelt…
Michael
26. Februar 2025 @ 17:06
Jedenfalls sollte die Ukraine jetzt flüssig sein und für den Wiederaufbau selbst zahlen können!
umbhaki
26. Februar 2025 @ 22:41
Das dürfte ein Irrtum sein. Die Ukraine soll die Rohstoffe doch an die USA herausrücken, um ihre Schulden aus den ganzen kriegsbedingten Lieferungen zu bezahlen. Trump (sinngemäß): Biden hat das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen, wir holen es uns zurück“.
Für den Wiederaufbau wird da wohl nicht viel übrigbleiben …
Helmut Höft
26. Februar 2025 @ 09:07
1. Bodenschätze, okay, gesichert! Und was ist mit 2. den Schwarzerde Böden der UA, den “fruchtbarsten Böden” der Welt? Haben da bereits die “Landgrabber” zugeschlagen und sich den “Rest” dessen, was die UA zu bieten hat, gesichert? Oder müssen da die Herren Wladimir Wladimirowitsch Putin und Donald John Trump noch mal ran? Fragen über Fragen, man weiß ja so wenisch, gell!
Stef
26. Februar 2025 @ 07:52
Weder Macron noch irgendein andere EU-Grande von Rang und Namen traut sich den USA wirklich den Spiegel vorzuhalten. Sie picken nämlich Rosinen. Die richtige Antwort wäre selbst damit anzufangen. Dazu bedürfte es aber der Neudefinition der eigenen Politik. Zu mehr als einem kleinsten gemeinsamen Nenner (und der ist üblicherweise ebenso provinziell wie neoliberal) ist die EU mangels Legitimation aber nicht in der Lage. M.E. einer der wesentlichen Konstruktionsfehler und Entwicklungshemmnisse. Leider auch einer, der sich in der Regel nur ganz am Anfang gestalten lässt.
Thomas Damrau
26. Februar 2025 @ 07:41
Wer in der Schule nicht aufgepasst und die Stunden über Neo-Kolonialismus und Raubtierkapitalismus geschwänzt hat, sollte jetzt den Bleistift spitzen: Im Augenblick können wir viel zu den gerade genannten Themen lernen: Die Ukraine liegt nach Luft japsend am Boden und der Pate kommt abkassieren. So steht es im Lehrbuch.
Und Macron erweist sich (mal wieder) als große Windmaschine: Viel Tammtamm und wenig Wirkung.