Neues vom Wirtschaftskrieg (265): Kanada ruft zu US-Boykott auf
Panama kapituliert vor den USA und bricht mit China. Mexiko lenkt ein, Trump setzt Strafzölle aus. Und Kanada schlägt im Zollstreit zurück und ruft zu Boykott auf.
- Kanada schlägt im Zollstreit zurück und ruft zu Boykott auf. Nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Kanada verfügt hatte, reagierte die kanadische Regierung ihrerseits mit Zöllen auf US-Importe in gleicher Höhe. Premierminister Justin Trudeau rief seine Bevölkerung zudem dazu auf, Solidarität mit Kanada zu zeigen und US-amerikanische Produkte beim Einkauf zu boykottieren. Solidarität mit Kanada könne auch bedeuten, auf Reisen in die USA zu verzichten. (Handelsblatt) Kanada hat zudem die EU zu Hilfe aufgefordert. Doch Brüssel hat Angst und hält sich auffällig zurück…
- Mexiko lenkt ein, Trump setzt Strafzölle aus. US-Präsident Donald Trump hat die Strafzölle gegen Mexiko zunächst für einen Monat ausgesetzt. Dies gaben Trump und seine mexikanische Amtskollegin Claudia Sheinbaum bekannt. Sheinbaum kündigte zudem an, 10.000 zusätzliche Soldaten an die Grenze zu den USA zu entsenden, um gegen den Schmuggel von Drogen vorzugehen. Die USA hätten sich ihrerseits verpflichtet, gegen den illegalen Handel mit Waffen nach Mexiko vorzugehen. (AFP)
- Panama kapituliert und bricht mit China. Der panamaische Präsident José Raúl Mulino hat bei einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio mitgeteilt, dass „die Souveränität Panamas nicht infrage steht“. Obwohl die Einzelheiten des Treffens nicht veröffentlicht wurden, kündigte Panamas Präsident unter anderem an, dass sein Land das Abkommen mit China über die Belt and Road Initiative (BRI), auch bekannt als „Neue Seidenstraße-Initiative“, nicht verlängern wird. (Berliner Zeitung)
Mehr zum Wirtschaftskrieg hier. Siehe auch Trump greift an – doch die EU verteidigt sich lieber gegen Putin
P.S. Die USA werden nach Angaben von Kanadas Ministerpräsident Trudeau die geplanten Zölle für mindestens 30 Tage aussetzen. Dies gibt Trudeau auf dem Kurznachrichtendienst X nach einem Telefonat mit US-Präsident Trump bekannt. Ob seine Boykott-Drohung gegen die USA doch Eindruck gemacht hat?
Arthur Dent
4. Februar 2025 @ 13:35
Man lebt nicht vom Export – man lebt von dem, was man produziert und von dem, was man importiert. Man begleicht das durch den Export. Deshalb sollte mansich den internationalen Handel in “real terms” vorstellen. Eine hochwertige Maschine zu liefern und im Gegenzug dafür grün bedrucktes Papier zu erhalten, ist nicht besonders schlau. Die EU sollte sich ihre Schritte gut überlegen, sie hat sich schon zwei blaue Augen eingehandelt. Zum einen mit ihrer Sanktionspolitik gegen Russland, zum anderen hat sie sich auf einen Handelskrieg mit China eingelassen und Strafzölle(!!!) gegen China verhängt. (Strafzölle gegen die EU sind natürlich unfair. 🙂
Die EU steht wirtschaftlich schon auf wackeligen Beinen – liefert aber gerade “kostenlos” Gas nach Transnistrien.
Helmut Höft
4. Februar 2025 @ 10:38
Tzja, Herr Donald John Trump sollte sich mal äußern, wenn die amerikanischen “Drogies” nicht mehr mit Phentanyl aus Mexiko oder Kanada versorgt werden, steigt er dann auf “made in USA” um? Oder wie will er dann deren Versorgung sicherstellen??
Ditmar Porth
4. Februar 2025 @ 10:09
Solchen Freunden darf man sich nicht unterwerfen ,dann hat man verloren.. Die EU tut gut daran sich NICHT den Trump Drohungen zu unterwerfen.
Europa insgesamt mit BRICS ist stärker als die USA und der US- Weltmachtanspruch geht seinem Ende entgegen.
Der Sanktionismus der USA funktioniert nicht mehr…
Der Neoimperialismus hat keine Zukunft…
Helmut Höft
4. Februar 2025 @ 09:18
Man sieht, wie “wirtschaftlich beschlagen” der “Dealmaker” als POTUS ist, offensichtlich ist er Mafioso der seinen pizzo eintreibt, oder denkt er einfach nur mikro wo makro angesagt ist?
Hier im Video ab 1’11” hhttps://stephaniekelton.substack.com/p/trade-isnt-money-for-nothing?utm_source=substack&utm_medium=email#media-4e78507c-1e45-42bc-b337-25ef591c1cb9
amerikanisch gesprochen: “They give us widschids, we give’em didschids!”
So geht’s, wenn man nix von Geld weiß und VWL mit BWL verwechselt:
Export = Verlust? Import = Gewinn? https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2025/01/15/was-ist-geld-nachtrag-3-export-verlust-import-gewinn/
Guido B.
4. Februar 2025 @ 06:03
Offenbar hat Trump erreicht, dass Mexiko und Kanada in den Grenzschutz investieren und helfen, unerwünschte Personen und Rauschmittel von den USA fernzuhalten. Das werden seine Wähler als Erfolg verbuchen.
KK
4. Februar 2025 @ 01:48
Die neue Weltordnung: Mafiamethoden!
Uli H.
4. Februar 2025 @ 11:02
…ja, das ist doch das mit der “Regelbasierten Ordnung”, wer den LÄNGSTEN (Flugzeugträger) hat kassiert ab – noch, aber nicht mehr lange.
Monika
3. Februar 2025 @ 20:44
… Panama kapituliert …
„Gut gebrüllt“ hat er, der „Löwe“ mit seiner eindrucksvollen orangefarbenen Mähne.
Furchteinflößendes Maulaufreissen, mit markerschütterndem Gebrüll… Die angstvoll mit schlotternden Knien Umstehenden geben treffliche „Bilder“ in den Medien.
Ich hätte großes Interesse an den Inhalten des Abkommens. Ob Panama sich wohl verkauft (was ja legitim wäre) oder sich nur widerstandslos hat in den Staub schicken lassen.
Michael
3. Februar 2025 @ 18:35
… und Mexiko bekommt 1 Monat Schonfrist! Warum wohl?
Michael
3. Februar 2025 @ 21:01
Der Frage zweiter Anteil ging verloren: ist der Deal wirklich nur Drogen gegen Waffen oder steckt mehr dahinter?