Neues vom Wirtschaftskrieg (244): EU verhängt erstmals Gas-Sanktionen
Sanktionen stürzen Gazprom in die Krise. Moskau droht mit Vergeltung für Zugriff auf russisches Vermögen. Und die EU beschließt ihr 14. Sanktionspaket – erstmals ist Gas dabei.
- EU beschließt 14. Sanktionspaket- erstmals ist Gas dabei. Die EU-Staaten haben sich auf ein neues Paket mit Sanktionen gegen Russland verständigt. Mit den Strafmaßnahmen soll insbesondere gegen die Umgehung bereits bestehender Sanktionen vorgegangen werden. Zudem ist vorgesehen, erstmals scharfe EU-Sanktionen gegen Russlands milliardenschwere Geschäfte mit Flüssigerdgas (LNG) zu verhängen. Nach Angaben von Diplomaten soll verboten werden, dass Häfen wie der im belgischen Zeebrugge zur Verschiffung von russischem LNG in Drittstaaten genutzt werden. Dies soll dann dazu führen, dass Russland wegen mangelnder Transportkapazitäten weniger Flüssigerdgas verkaufen und weniger Geld in seinen Angriffskrieg stecken kann. (Süddeutsche) Deutschland stand lange auf der Bremse. Die Wirtschaft fürchtet, dass Exporte durch eine neue “No Russia clause” behindert werden könnten. Nun hat man offenbar einen Kompromiss gefunden
- Russisches Vermögen an die Ukraine: Moskau droht mit Vergeltung. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat gewarnt, dass Russland über “bedeutende Mengen” an westlichen Vermögenswerten und Eigentum auf seinem Territorium verfügt. (…) Experten zufolge könnte eine der wahrscheinlichsten Maßnahmen Russlands die Beschlagnahmung von Finanzvermögen und Wertpapieren ausländischer Investoren sein, die sich derzeit in speziellen “Typ-C”-Konten befinden und deren Zugang seit Beginn des Krieges blockiert ist, es sei denn, Moskau erteilt eine Ausnahmegenehmigung. (telepolis)
- Sanktionen stürzen Gazprom in die Krise. Etwa 40 Milliarden Euro hat der Verlust des europäischen Marktes des russischen Gasriesen Gazprom infolge des Ukrainekriegs gekostet. Krisenmeldungen über den Konzern Anfang Mai erschütterten auch regierungsnahe russische Zeitungen. Einen Verlust von 6,4 Milliarden Euro musste die Gasholdinggesellschaft für 2023 vermelden. (…) Neben den stark zurückgegangenen Gasexporten in die EU machen Analysten auch den niedrigeren Gaspreis für den Rückgang verantwortlich. (telepolis)
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european
20. Juni 2024 @ 13:50
Das hier ist die Liste der weltweiten LNG-Terminals. Die Erde ist ein Globus. Man kann also so oder so herumfahren. Die Liste der Nicht G7-Staaten ist um ein Vielfaches laenger, als die der G7-Laender.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_LNG_terminals
Bruessel haelt sich fuer den Nabel der Welt, aber die Welt hat keinen Nabel. 😉
exKK
20. Juni 2024 @ 14:43
Wohl ein Nabel mit Nabelbruch…
european
21. Juni 2024 @ 05:57
So ungefähr 😉
Gerade gelesen und passt dazu:
59 weitere Länder wollen den BRICS beitreten. Die EU bleibt aber lieber auf dem Holzweg, den die EUCO Präsidentin für uns alle ausgesucht hat….
https://watcher.guru/news/59-countries-show-interest-to-join-brics-in-2024
Arthur Dent
20. Juni 2024 @ 12:17
Kam der Befehl, Sanktionen auf Flüssigerdgas zu verhängen, aus Washington? Russland hatte ja den USA den Rang abgelaufen.
Bezahlt Russland seine Soldaten in Euro oder Dollar? Bezahlt Russland seine Raketen, Drohnen, Panzer usw., in Euro oder Dollar. Wie kommt die SZ zu der Einschätzung, Russland finanziert den Krieg mit Devisen?
exKK
20. Juni 2024 @ 12:44
Wie auch immer, die Ukraine bezahlt ihre Schulden wohl künftig in Rubel.