Neues vom Wirtschaftskrieg (222): China warnt EU vor Handelskrieg
Der niederländische Chipausrüster ASML muss seine Chinaexporte auf Druck der USA vorzeitig einstellen. Russlands staatlicher Diamantenförderer kommt auf die EU-Sanktionsliste. Und China warnt die EU vor Handelskrieg – auch das “De-Risking” sei schädlich.
- China warnt vor Handelskrieg: China hat zu Jahresbeginn vor einem Zurückdrehen der Globalisierung bis hin zu einem Handelskrieg gewarnt. Dies sei “unmoralisch sowie untragbar” und schade letztlich den Interessen der internationalen Staatengemeinschaft, betonte Außenamtssprecher Wang Wenbin. Hintergrund ist eine Äußerung von IWF-Vizechefin Gita Gopinath, die im Dezember vor einer Spaltung der Weltwirtschaft in zwei Blöcke gewarnt hatte. (…) Gopinath hatte gar vor einem neuen “kalten Krieg” gewarnt (…). Wang griff dieses Szenario auf. Er warnte explizit vor einer Politisierung von Wirtschaft und Handel bis hin zu einem “Handels- oder einem Wissenschafts- und Technologie-Krieg.” Auch Tendenzen, sich abzukoppeln oder ein De-Risking zu betreiben, seien letztlich schädlich. (Reuters) Die EU betreibt übrigens das sog. De-Risking”…
- Russlands staatlicher Diamantenförderer auf EU-Sanktionsliste. Zusätzlich zu dem seit Jahresanfang geltenden Einfuhrverbot für russische Diamanten haben die EU-Staaten weitere Sanktionen gegen Russlands staatlichen Diamantenförderer Alrosa und deren Chef verhängt. Sie seien für Handlungen verantwortlich, “die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen”, teilten der Europäische Rat mit. Alrosa und dessen Geschäftsführer Pawel Marinytschew stünden nun auf der EU-Sanktionsliste. Das ergänze das Einfuhrverbot für russische Diamanten. (…) 2021 hatte der staatliche Diamantenförderer Alrosa Einnahmen in Höhe von 332 Milliarden Rubel (rund 3,4 Milliarden Euro). Russland gilt als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten. (dpa) – Das kommt unerwartet. Ob die USA Druck gemacht haben?
- Chipausrüster ASML muss Chinaexporte vorzeitig einstellen. Schon Wochen vor der Ausweitung von Exportbeschränkungen musste der Chipindustrieausrüster ASML die Lieferungen von Maschinen zur Chipherstellung an einige chinesische Kunden aussetzen. Eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme sei teilweise von der niederländischen Regierung zurückgezogen worden, teilte das Unternehmen mit. In Diskussionen mit den US-Behörden habe der Konzern zudem weitere Klärung zu Umfang und Auswirkung von US-Exportbeschränkungen erhalten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf den vorzeitigen Lieferstopp gedrungen. (Der Spiegel) Für die Handelspolitik ist allein die EU zuständig. Die USA und die Niederlande scheint das nicht zu kümmern…
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Monika
7. Januar 2024 @ 14:05
…Für die Handelspolitik ist allein die EU zuständig. Die USA und die Niederlande scheint das nicht zu kümmern…
Die EU-Kommission unter vdLeyen – oder sollte man diese Strohpuppe künftig gar nicht mehr erwähnen, sondern gleich Uncle Sam als Synonym für den tiefen US-Staat adressieren – schert das freilich einen feuchten Kehricht, die US-deep state-connection mit der EU läuft doch gerade wie geschmiert! NL hat bei dieser Angelegenheit ebenso wenig bis nichts „zu melden“ wie D im Falle NordStream. Die Finanzgiganten wie BlackRock und Co. haben den „Werte“Westen absolut im Würgegriff. Drum muss ja jetzt auch auf Teufel komm raus Derisking und andererlei Sanktioniererei als Politik bezeichnet werden, obwohl es ein ausgewachsener völkerrechtswidriger Handels und Wirtschaftskrieg ist. Ein Europa aus föderal kooperierenden Nationen war eine schöne Idee, die in den vergangenen drei Jahrzehnten an einen schrankenlosen, ungezügelten „liberalen“ Kapitalismus verraten wurde. Wie es Dame Thatcher so plakativ auf den den Punkt brachte: There is no such thing as society! Freiheit für die Finanzen trickeled dann down auch zu den Habenichtsen… Dass Russland und China auf dem Weg zum endsieg des Kapitals noch nennenswerten Widerstand leistenkönnen, war jedenfalls so nicht vorgesehen…