Neues vom Wirtschaftskrieg (215): China übt Vergeltung im Streit über Mikrochips

Westliche Konzerne machen weiter gute Geschäfte in Russland. Die Regierung in Moskau sieht derzeit keinen Grund, das in rund zehn Tagen auslaufende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu verlängern. Und im Technologie-Streit mit den USA zieht China den nächsten Trumpf: Exportbeschränkungen für in Mikrochips benötigte Rohstoffe.

  • Im Technologie-Streit mit den USA zieht China den nächsten Trumpf: Nachdem die USA den Export von Hochleistungschips an China beschränkt hat, erschwert die Volksrepublik nun den Export bestimmter, für die Chip-Herstellung wichtiger Rohstoffe. Wie das Handelsministerium in Peking in der Nacht zum Dienstag mitteilte, müssen Unternehmen ab dem 1. August für die Ausfuhr von Gallium- und Germanium-Produkten eine Lizenz beantragen. Damit sollten die strategischen Interessen und die Sicherheit der Volksrepublik gewahrt werden. Insidern zufolge planen die Behörden für Donnerstag ein Treffen mit den betroffenen Unternehmen, um die Umsetzung der Maßnahmen zu erörtern. “Das sieht nach einer Vergeltungsmaßnahme aus, nachdem die USA einige Chip-Exporte verboten haben”, sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. (Reuters) Genau, es geht um Vergeltung. Das US-Verbot traf auch einen Chip-Hersteller aus den Niederlanden. Die EU beschwert sich aber nicht etwa in Washington, sondern will nun ihrerseits härter gegen Peling vorgehen – man nennt es “De-Risking”...
  • Russland sieht derzeit keinen Grund, das in rund zehn Tagen auslaufende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu verlängern. “Angesichts der derzeitigen Umstände ist klar, dass es keinen Grund gibt zu verlängern”, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau. Das vor einem Jahr unter Vermittlung der UNO und der Türkei ausgehandelte Abkommen für den Export aus ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer läuft am 17. Juli aus. Die russische Führung bemängelt seit Monaten, dass es für die Ausfuhr russischer Agrarprodukte Hindernisse gibt, und droht mit dem Rückzug aus dem Abkommen. Insbesondere die westlichen Sanktionen blockieren nach Angaben Moskaus die russischen Agrarexporte. Russland wirft der Ukraine zudem vor, eine Pipeline zwischen der russischen Stadt Togliatti und dem ukrainischen Hafen in Odessa gesprengt zu haben, die für den Transport von Dünger und Ammoniak genutzt wurde. (AFP) – Die EU versucht noch zu helfen, doch bisher vergeblich…
  • Westliche Konzerne machen weiter gute Geschäfte in Russland. Major international corporations that stayed in Russia after the invasion in Ukraine — including Philip Morris and Danone — made hundreds of billions of dollars in revenue in the country last year, a new report has found. After Moscow’s full-scale invasion in February, 2022, dozens of international companies pulled out of Russia to safeguard their reputation or protect their business — but those who stayed have since paid billions of dollars to the Kremlin in taxes on their revenues. The Business of Staying, a report by civil society umbrella group B4Ukraine and the Kyiv School of Economics, found that global corporations raked in $214 billion in revenue in 2022 through their Russian businesses alone — paying $3.5 billion in taxes on their profits. (Politico)

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