Neues vom Wirtschaftskrieg (209): China warnt EU vor Sanktionen
China stockt Gold-Reserven auf – die Flucht aus dem Dollar geht weiter. Die EU-Kommission hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Und Peking hat Brüssel vor Sanktionen gegen Unternehmen aus der Volksrepublik gewarnt.
- China hat die EU vor Sanktionen gegen Unternehmen aus der Volksrepublik im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine gewarnt. Falls es zu solchen Sanktionen komme, würden sich die beiderseitigen Beziehungen verschlechtern, teilte das Außenministerium mit. China werde dann entschlossene Maßnahmen ergreifen, seine Interessen zu schützen. Die Regierung in Peking lehne jedes Vorgehen ab, das die Beziehungen zwischen China und Russland als Vorwand für eine Schädigung der Handelskooperation nutze. Die EU-Kommission hat einem Bericht der “Financial Times” zufolge vorgeschlagen, bei einem neuen Sanktionspaket gegen Russland auch Strafmaßnahmen gegen sieben chinesische Unternehmen zu verhängen wegen des Exports von Gütern, die auch für die Herstellung von Waffen verwendet werden könnten. Einige der Firmen wurden deswegen bereits von den USA mit Sanktionen belegt. (Reuters) – Brüssel folgt Washington – nun auch im Wirtschaftskrieg gegen China. Dabei hat dieser schon Jahre vor dem Ukrainekrieg begonnen – unter US-Präsident Trump…
- Die EU-Kommission hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Ziel der neuen Maßnahmen ist es, die Umgehung bestehender Sanktioneneinzudämmen, wie Kommissionssprecher Eric Mamer am Montag mitteilte. “Ziel ist es zu verhindern, dass für den Export nach Russland verbotene Güter einen Weg in den russischen Militärkomplex finden”, sagte er. Das von der Kommission vorgeschlagene Sanktionspaket ist das insgesamt elfte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wie aus einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Dokument hervorgeht, sollen erstmals auch Firmen aus China und Hongkong von den Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs betroffen sein. Diesen acht Firmen wird der Export problematischer Güter nach Russland vorgeworfen. (AFP)
- China stockt Gold-Reserven auf. China’s gold reserves grew for the sixth consecutive month in April, as the country added another 8.09 tons to its expanding stockpile. The addition brings China’s total gold holdings to 2,076 tons, according to data from the State Administration of Foreign Exchange. It purchased 120 tons in the five months ahead of April. The expansion trend is on par with other foreign central banks, many of which have been boosting gold purchases to minimize reliance on the US dollar. Internationally, banks added 228.4 tons of gold in the first quarter, a moderation from previous months but still a historic jump from prior years. Among the largest buyers, China ranked second, a World Gold Council report shows. This comes amid signs that countries are growing wary of the dollar, after Western sanctions cut off Russia from its foreign exchange reserves after it invaded Ukraine. Recent weakening in the greenback and high inflation may also be adding pressure to diversify.
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Helmut Höft
10. Mai 2023 @ 13:55
Diplomatie heute geht so: A droht B, B droht zurück, A ergreift Maßnahmen (Sanktionen, indirekte, direkte, wtf? Hauptsache Sanktionen), B ergreift (Gegen-)Maßnahmen, A … tbc
european
10. Mai 2023 @ 10:31
Der „Skandal“ des Tages. Christian Lindner’s China-Besuch wurde von den Chinesen abgesagt, also eher vertagt. Dabei hatte er sich doch so sehr vorgenommen, den Chinesen endlich zu zeigen, wo der Hammer haengt und ihnen „weniger samtpfoetig zu begegnen“. Wie koennen die nur, die Chinesen. Schliesslich haelt Lindner sich fuer den wichtigsten Mann in Europa. Das kratzt am Ego.
Vielleicht ist es trotzdem gut, dass er noch warten muss, bis er vorgelassen wird, denn aktuell melden die Wirtschaftsinstitute einen Auftragseinbruch von mehr als 10% im Vergleich zum Vormonat und zum gleichen Monat 2022. Das verheisst nichts gutes fuer Deutschland. Die Rezession ist im Anmarsch und vielleicht sollten die Deutschen mal ueber den Tellerrand sehen, was ausserhalb ihrer Grenzen so alles passiert. Es ist vielleicht auch Zeit fuer kleinere Broetchen.
Gleichzeitig habe ich heute gelesen, dass die Bundesbildungsministerin kuerzlich zum Dienstbesuch in Taiwan war. Was macht die denn da? Was ist der Auftrag, der die Ausgaben fuer diese Reise rechtfertigen wuerde?
Peter Michael
9. Mai 2023 @ 21:34
Die Uno stellt mit großer Mehrheit fest, dass einseitige Sanktionen gegen das Völkerrecht verstößt.
Scheint die EU ja nicht zu interessieren.
Diese Doppelmoral ist ja kaum noch überboten werden. Auch hier gibt es sicher wieder “Eigentore” zu Lasten der Bevölkerung der EU.
China macht es richtig – lieber Gold zu kaufen als mit Käufen von Dollar-Anleihen die Defizitfinanzierung der eigentlich insolventen USA zu unterstützen.
Jetzt kommt die korrupte WHO mit ihrem angedachten Pandemievertrag zur Aushebelung der Eigenverantwortlichkeit unabhängiger Staaten – und, wie hätten es zugelassen, dass wir uns freiwillig in ein “Gefängnis” eingesperrt haben. Die WEF -Mitglieder lassen grüßen.
Hekla
9. Mai 2023 @ 14:49
So gut aufgestellt derzeit die EU ist – sowohl in wirtschaftlicher als auch in militärischer Hinsicht – ist eine neuer Wirtschaftskrieg und dann auch noch gegen China, genau das, was wir brauchen, um die EU und ihre Volkswirtschaften richtig zum Aufblühen zu bringen.
Ich sehe durchaus, dass sich die unrealistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Mittel sowie eine gehörige Portion Überheblichkeit und Grössenwahn dem täglich vorgelebten ukrainischen Standard annähern. Die Ukraine entfaltet auch im politischen Selbstverständnis der EU eine nicht zu unterschätzende Präsenz.
KK
9. Mai 2023 @ 12:49
„Brüssel folgt Washington“
Führer befiehl, wir folgen Dir. Wo sowas hinführt, wissen wir ja!