Neues vom Wirtschaftskrieg (203): Habeck will Atomindustrie sanktionieren
Die russischen Öl-Exporte sind im März trotz westlicher Sanktionen auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen. Sanktionen gefährden die weltweite Vorrangstellung des Dollars, sagt US-Finanzministerin Yellen. Und die Bundesregierung setzt sich für EU-Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie ein.
- Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt sich die Bundesregierung für EU-Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie ein. Man habe gesehen, dass Russland gezielt Abhängigkeiten im Energiebereich als Druckmittel einsetze, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck der Deutschen Presse-Agentur. “Die Bundesregierung hat sich daher jetzt gegenüber der Europäischen Kommission für eine Einbeziehung auch des zivilen Nuklearsektors ausgesprochen. Das sollte Bestandteil des nächsten Sanktionspakets sein.” (…) Habeck sagte, dass es Übergangsfristen geben müsse. “Wichtig ist aber, dass wir anfangen und auch in diesem Bereich ein entschlossenes Vorgehen nicht scheuen.” Der Grünen-Politiker hatte bereits Anfang April nach einer Reise nach Kiew Sanktionen gegen Länder gefordert, die trotz des Kriegs Uran aus Russland beziehen. (dpa) – Das gibt Ärger in Brüssel. Für Länder wie Frankreich, Finnland oder Ungarn, die auf die Atomkraft setzen und russische Zulieferungen brauchen, muß dies wie eine Kampfansage klingen – vor allem vor dem Hintergrund des deutschen Atomausstiegs…
- Sanktionen gefährden die weltweite Vorrangstellung des Dollars, sagt US-Finanzministerin Yellen. Economic sanctions imposed on Russia and other countries by the United States put the dollar’s dominance at risk as targeted nations seek out an alternative, Treasury Secretary Janet Yellen said. “There is a risk when we use financial sanctions that are linked to the role of the dollar that over time it could undermine the hegemony of the dollar,” Yellen said on CNN. “Of course, it does create a desire on the part of China, of Russia, of Iran to find an alternative,” she told the network’s Fareed Zakaria in an interview. “But the dollar is used as a global currency for reasons that are not easy for other countries to find an alternative with the same properties.” (Insider Paper) – Meines Wissens ist es das erste Mal, dass eine US-Politikerin mögliche negative Folgen der Sanktionen für die US-Wirtschaft einräumt.
- Die russischen Öl-Exporte sind nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) im März auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen. Das Land führte im vergangenen Monat 8,1 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) Rohöl und Raffinerieprodukte wie Diesel pro Tag aus, so viel wie zuletzt im April 2020, wie die IEA mitteilte. Die Einnahmen sanken allerdings wegen der Sanktionen des Westens im Jahresvergleich um 43 Prozent. Russland nahm laut IEA im März 12,7 Mrd. Dollar (115,19 Mrd. Euro) ein. Das war eine Million Dollar mehr als im Februar, weil das Land seine Öl-Exporte im Monatsvergleich um 600.000 Barrel pro Tag steigerte – darunter den Export von Ölprodukten auf 3,1 Millionen Barrel. Die Diesel-Lieferungen in die Türkei etwa lagen im März auf dem höchsten Stand seit 2018. (AFP) – Das Ölembargo der EU wirkt – nur nicht wie geplant!
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european
17. April 2023 @ 12:08
Katrin Goering Eckhart hat nicht mal eine abgeschlossene Ausbildung, ebenso wie Claudia Roth, Ricarda Lang, omid Nouripour, Buetikover, die Hamburger Grüne Julia Willie, der legendäre Joschka Fischer und sicher noch viele andere.
Spätestens bei G. E.’s menschenverachtenden Kommentar über die Flüchtlinge “Uns werden Menschen geschenkt” haette bei jedem vernunftbegabten Mitbürger der Ofen aus sein muessen. Menschen sind nicht zu verschenken. Den Sklavenhandel haben wir zumindest offiziell abgeschafft.
Der deutsche Bildungsnotstand ist in der Politik angekommen. Nicht nur bei den genannten Kandidaten, die außerhalb dieser Blase nirgendwo einen Job bekämen, sondern auch bei Baerbock und ihren einzigartigen Fähigkeiten in Mathematik, Geographie und Fremdsprachen sowie Habeck und auch Lindner.
Aber die sündhaft teure Visagistin bügelt das wieder aus. Hauptsache, das Foto stimmt. 😉 Von der Leyen macht es vor. Kroenchen zurechtruecken, weiter so.
Arthur Dent
17. April 2023 @ 11:00
Wenn man, wie Katrin Göring-Eckardt gestern bei Anne Will, davon spricht, Atomstrom verstopfe den Erneuerbaren die Leitungen, dann scheinen die Grünen nicht mal in groben Zügen zu wissen, wie das mit dem Strom funktioniert. Ohne die zweipoligen Läufer (Synchronmaschinen) der Großkraftwerke (Atom, Gas, Kohle), die die 50-Hertz-Netzspannung erzeugen,
gibt es gar kein Netz, in das Solar- oder Windkraftanlagen ihren Strom einspeisen könnten. Je mehr Großkraftwerke abgeschaltet werden, desto instabiler wird das europäische Verbundnetz und damit vergrößert sich die Gefahr großflächiger Stromausfälle. Hinzu kommt, dass meines Wissens die PV-Anlagen und die allermeisten Windräder nicht schwarzstartfähig sind. Die kommen nach einem Stromausfall von alleine nicht wieder ans Laufen. Deutschland hat den Atomausstieg auch im Alleingang ohne Abstimmung mit den europäischen Partnern getroffen, was ohnehin viel Unmut erzeugt. Deutschland ist das Paradebeispiel, wie man seine Energie-Politik gerade nicht betreiben sollte.
Annette Hauschild
17. April 2023 @ 10:58
Ich wäre vorsichtig damit, die Hegemonie des Dollar schon als “Geschichte” abzutun. Wer weiß, ob nicht die BRICS-Staaten den Verlockungen resp. den Drohungen der Amerikaner irgendwann wieder erliegen werden. Im Moment müssen sich nicht nur die Chinesen, sondern auch die USA etwas umsortieren, was ihren Einfluss im Welthandel und in der Weltpolitik betrifft. Die USA werden möglicherweise nicht so klug sein und mit Sanktionen reagieren, China lockt mit Geld und Investitionen. Aber das Beispiel Ecuador hat auch gezeigt, wie de USA eine Regierung zum Wanken bringen können. Eine Hilfestellung bei einem Weltbankkredit und bei einer Wahl, und schwupps war Julian Assange aus der Botschaft geschmissen.
european
17. April 2023 @ 11:36
Sie haben sicher Recht, dass man nie nie sagen soll.
Wenn man allerdings mitverfolgt, was gerade jenseits des neuen eisernen Vorhangs passiert, dann kommt man zu anderen Schluessen. Selbst in Syrien zeichnen sich Veränderungen zum Positiven ab, ausgelöst durch Türkei und Saudi-Arabien. Gerade eben haben Saudi-Arabien und Iran wieder zusammen gefunden. Man bekommt den Eindruck einer Jetzt oder Nie Stimmung.
Ich bin auch nicht sicher, ob die Geschichte mit Equador sich heute so wiederholen würde. Die Vorzeichen haben sich entscheidend verändert. Aktuell erleben wir den Schulterschluss und Aufstand der Kolonien gegen die Kolonialherren. Eine multipolare Welt verringert das Erpressungspotenzial der USA. Auch das IWF Modell des Anfixens mit Krediten um später auszupluendern dürfte in sein Endstadium kommen.
Auch dann ist bestimmt nicht alles Gold, was glänzt. Vor allem Europa wird m. E. der große Verlierer sein. Diese devote USA Hoerigkeit wird sich für uns Bürger nicht auszahlen.
european
17. April 2023 @ 10:47
„Of course, it does create a desire on the part of China, of Russia, of Iran to find an alternative“
Das ist alles längst passiert bzw eingestielt. Der US Dollar als Weltleitwaehrung ist Geschichte. Eine neue finanzielle Autonomie ist auch im Interesse der anderen Brics Staaten und auch Afrikas
https://youtu.be/Rk93f906QFM
Wenn diese neue Währung, wie im Text genannt, durch Gold und seltene Erden gedeckt sein soll, wird das nicht unerhebliche Folgen für das westliche Geldsystem haben.
https://youtu.be/Rk93f906QFM
WBD
17. April 2023 @ 10:11
Hallo Ebo,
Kleiner Korrekturhinweis: ‘Russland nahm laut IEA im März 12,7 Mrd. Dollar (115,19 Mrd. Euro) ein’ – € vs. $ ist nicht 10:1…
LG, Rainer / WBD
ebo
17. April 2023 @ 10:21
ok danke!