Neues vom Wirtschaftskrieg (138): Ukraine meldet Ende der Getreide-Krise

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Der Gaspreis sinkt, ist aber weiter viermal so hoch wie üblich. Der EU-Gipfel will Belarus mit neuen Sanktionen drohen. Und die ukrainischen Getreide-Exporte haben fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht.

  • Die ukrainischen Getreide-Exporte haben nach Angaben der Regierung im Oktober fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht. In den ersten 17 Tagen des Monats seien sie trotz der russischen Angriffe und der anhaltenden Blockade einiger Schwarzmeer-Häfen nur um 2,4 Prozent niedriger gewesen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wie Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigen. Demnach hat die Ukraine im Oktober bisher 2,12 Millionen Tonnen Getreide exportiert, hauptsächlich Mais und Weizen, gegenüber 2,17 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei hatte Russland Ende Juli einem Abkommen mit der Ukraine zugestimmt, die Blockade von drei Schwarzmeer-Häfen aufzuheben (Reuters). – Wenn die Angaben stimmen, dann kann die weltweite Getreide-Krise wohl kaum mit dem Krieg in der Ukraine zusammenhängen. Entweder gab es massive Spekulation an den Märkten, oder das eigentliche Problem ist der Mangel an Dünger und Getreide aus Russland. Die Ukraine jedenfalls ist fein raus…
  • EU-Gipfel will Belarus mit neuen Sanktionen drohen. EU leaders will threaten to impose fresh sanctions on Belarus if it continues to support Russia’s war in Ukraine, according to draft conclusions of this week’s summit. Leaders will urge Minsk „to stop enabling the Russian war of aggression“ and say Europe „remains ready to move quickly with further sanctions against Belarus if needed.“ Russia is planning to station 9,000 soldiers in Belarus and shortly hold joint live-free military drills. (EU Observer)
  • Gaspreis auf niedrigstem Stand seit Juni – aber viermal so hoch wie normal. Natural gas futures linked to TTF, Europe’s wholesale gas price, were trading around the €130 per megawatt-hour mark, a level not seen since late June, as abundant supplies of LNG, particularly from the US, helped countries fill storage sites ahead of the winter session. (…) Still, TTF natural gas futures were more than four times higher than average for this time of the year, with risk remaining on the upside amid concerns about further supply disruptions, particularly those from Russia. (Trading Economics)

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