Neues vom Wirtschaftskrieg (103) – Die Multis kassieren ab

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Bulgarien will wieder Gas bei Gazprom kaufen. Russland verschafft sich Bodenschätze in der Ukraine. Und vorwiegend amerikanische Multis der Nahrungsbranche kassieren Rekordgewinne – Krieg sei “dank”.

  • Nahrungskonzerne kassieren Rekordgewinne im Schatten des Ukraine-Kriegs. Companies at the centre of the global grain trade have enjoyed a record bonanza amid soaring food prices around the world, raising concerns of profiteering and speculation in global food markets that could put staples beyond the reach of the poorest, and prompting calls for a windfall tax. The world’s top four grain traders, which have dominated the global grain market for decades – have seen record or near-record profits or sales. They are forecasting demand to outstrip supply at least until 2024, which is likely to lead to even higher sales and profits in the next two years. Food prices have surged more than 20% this year, according to the UN Food and Agriculture Organisation. – The GuardianDie vorwiegend amerikanischen Multis beherrschen den Agrarmarkt und haben schon vor dem Krieg abkassiert. Die Ukraine-Krise hat ihnen – wie den Energiemultis – saftige Extragewinne beschert.
  • Kampf um Bodenschätze: Wie Putin die Ukraine ausplündert. (…) Eine Analyse der Spezialisten von Secdev zeigt, dass Russland schon jetzt Energievorkommen, Metalle und Mineralien im Wert von mindestens 12,4 Mrd. US-Dollar kontrolliert. Die Zahl gibt nur die erschlossenen Vorkommen, die derzeit mit Lizenzen abgebaut werden, an. Der tatsächliche Wert aller Schätze unter der Erde ist weit höher. Secdev listet die Beute auf: 63 Prozent der Kohlevorkommen, 11 Prozent des Erdöls, 20 Prozent des Erdgases, 42 Prozent der Metalle und 33 Prozent der Vorkommen an Seltenen Erden und anderen wichtigen Mineralien wie Lithium. – Capital. Auch dieser Krieg ist ein Rohstoffkrieg – remember Irak, Syria?
  • Bulgarien kehrt zum Kauf von Gas aus Russland zurück. Da es Bulgarien nicht gelungen ist, angesichts des nahenden Winters alternative Gaslieferanten zu finden, möchte das Land wieder Gas aus Russland beziehen. Auch mit Aserbaidschan sind Lieferverhandlungen geplant. Die bulgarischen Unternehmen werden den hohen Gaspreis nicht verkraften können, was in der Praxis Verhandlungen mit Gazprom Export über die Wiederaufnahme der Gaslieferungen im Rahmen des aktuellen Abkommens unumgänglich macht”, so Energieminister Hristov. – RT deutsch. Bulgarien ist ärmer, aber auch ehrlicher als die EU und Deutschland. Die Suche nach Alternativen zum russischen Gas ist weitgehend ergebnislos geblieben, wie Kanzler Scholz und sein Vize Habeck gerade auch wieder in Kanada erfahren…

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