Nach Merkel: Von der Leyen stützt sich auf Biden

Was passiert in der Nach-Merkel-Ära? EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat einen ersten Hinweis gegeben: Sie stützt sich auf US-Präsident Biden – und stimmt ihre Agenda mit dem Weißen Haus in Washington ab.

Kurz vor dem informellen EU-Gipfel in Slowenien griff von der Leyen zum Hörer und telefonierte mit Biden. Wenn man “Politico” glauben mag, ging sie dabei die gesamte aktuelle EU-Agenda durch.

China, UK und das Nordirland-Abkommen, der Westbalkan, die geplante globale Mindeststeuer und der Streit um Datentransfers in die USA – all das haben Uschi und Joe miteinander besprochen.

Dabei wäre für eine solche Abstimmung – wenn überhaupt – der Ratsvorsitzende Michel oder der slowenische Ratsvorsitz zuständig. Bisher war es nicht üblich, vor EU-Gipfeln mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Von der Leyen ist aber nunmal eine unverbesserliche Transatlantikerin – selbst die US-Alleingänge in Afghanistan und im Indopazifik haben sie nicht eines Besseren belehrt.

Außerdem stützt sie sich gern auf “starke Führer”. Nach dem Ende der Ära Merkel – und vor dem Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich – dachte sie wohl spontan an Biden…