Mit „Big Short“ gegen den Brexit-Deal
Kommt er, oder kommt er nicht? Je mehr Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher wird ein Brexit-Deal, also ein gütlicher Scheidungsvertrag mit der EU. Nun wettet ein prominenter Investor gegen ein Happy end.
Der Spekulant ist niemand Geringer als S. Eisman, der schon vor der Finanzkrise 2008 gegen die USA gewettet hatte. Eisman brachte es sogar in den Film „The Big Short“, wo er von S. Carell dargestellt wurde.
Nun spielt er „Big Short“ gegen die britische Regierung. Premierministerin May, so gibt sich Eisman überzeugt, werde im Parlament keine Mehrheit für ihre Brexit-Pläne finden. Deshalb „shorted“ er zwei Börsenwerte.
Sollte es Neuwahlen geben und Labour-Führer Corbyn ans Ruder kommen, will Eisman sogar gleich 50 britische Unternehmen auf seine Wettliste nehmen. Corbyn sei ein „Trotzkist“ und werde UK ruinieren.
Derzeit sieht es allerdings eher so aus, als könnten Leute wie Eisman das Land ruinieren. Wenn seine Wette aufgeht, könnte dies ein Finanzbeben auslösen, das auch die EU treffen würde.
Völlig ausgeschlossen ist das nicht. Denn zuletzt hat das EU-Mitglied Irland seine Haltung verhärtet. Dies führt zu einer Gegenbewegung in London; angeblich drohen einige Minister mit einer Revolte.
Ohne Irland kann die EU jedoch keinen Brexit-Deal schließen, ohne May auch nicht…
Peter Nemschak
6. November 2018 @ 22:00
Das Risiko, das Eisman eingeht, kann auch gegen ihn schlagend werden. Nicht alle Spekulationen sind erfolgreich. Soros hatte in den frühen 1990-igern beim Pfund recht und wurde sehr reich, bei der Wahl von Trump hingegen war er falsch positioniert und musste seine spekulativen Positionen mit Verlust schließen. Die Angstmache ist längst nicht mehr ein Monopol der Populisten wie obiger Beitrag zeigt. Die einen hetzen gegen Migranten, die anderen gegen Kapitalisten. Gut dass es genug Leute gibt, die weder mit den einen noch den anderen etwas am Hut haben.
Claus
7. November 2018 @ 08:06
@Peter Nemschak: In Ihrer Aufzählung fehlen die „Populisten“, die gegen nichts „hetzen“ oder „Angstmache“ betreiben, wie es ihnen gern angeheftet wird, sondern sich teils unter Lebensgefahr dafür einsetzen, dass gültige Bestimmungen und Gesetze bis hoch zum Grundgesetz so konsequent durchgesetzt werden, wie es die Verfasstheit eines Staates erfordern würde.
Stefan Frischauf
6. November 2018 @ 18:18
Es wird immer wilder. Hier ein Eisman, dort ein anderer. Aber: lauter Soziopathen, die scheinbar nichts besseres zu tun haben als kleine Hitlers und Göbbels zu spielen.
“Wollt Ihr den totalen Crash!” “Wer bietet mehr, Leute? Beste Quoten!”
Die Lust am Untergang und das Verdienen-wollen daran sind einfach nur noch widerlich.
Pure Barbarei.