Ein ungedeckter Scheck für die Ukraine
Der EU-Gipfel soll den geplanten Kredit von bis zu 35 Mrd. Euro für die Ukraine absegnen. Doch es gibt immer noch Zweifel.
Die G7-Staaten hatten der Ukraine im Sommer einen Kredit über etwa 50 Mrd. Dollar versprochen, für dessen Absicherung die Erträge aus den eingefrorenen russischen Guthaben im Westen genutzt werden sollen.
Die EU will nun in Vorleistung gehen und 35 Mrd. Euro bereitstellen. Doch Ungarns Regierungschef Orban stellt sich quer. Er will die Entscheidung bis nach der US-Präsidentschaftswahl aufschieben.
Dafür gibt es gute Gründe. Schließlich ist nicht nur unklar, wer die Wahl gewinnt und ob die amerikanische Ukraine-Hilfe weiter geführt wird. Offen ist auch, ob Noch-Präsident Biden bereit ist, seinen “fair share” zu übernehmen.
“Wir hoffen, dass die USA zurückkommen und ihren Teil übernehmen”, erklärte ein EU-Diplomat, der nicht aus Ungarn kommt. “Wir tun alles, damit die USA beitragen können”, erklärte ein anderer, der Ungarn fern steht.
Das zeigt, dass Orban nicht allein ist. Die Frage der Lastenteilung ist ungeklärt. Die USA könnten die EU allein im Regen stehen lassen. Und dann stellt sich schon die Frage, warum nur die EUropäer zalhen sollen.
Strittig sind auch die Konditionen für den Kredit. Wann und wie muß die Ukraine das Geld zurückzahlen, riskiert sie ihre Kreditwürdigkeit? Und wie wird das Geld verwendet – für laufende Geschäfte, oder auch für Waffen?
Und was passiert eigentlich, wenn die umstrittene Geldquelle – Zinsgewinne aus beschlagnahmtem russischen Zentralbankvermögen – versiegt? Es gibt große rechtliche Unsicherheiten, aber auch politische. Was ist, wenn der Krieg endet?
“G7’s Ukraine loan is at risk”, fasst ein Experte des Brüsseler Thinktanks Bruegel zusammen. Doch in Deutschland will man davon nichts wissen. “Die Zusage ist sicher”, heißt es in Berlin. Warten wir mal den EU-Gipfel ab (ab Donnerstag)…
Arthur Dent
17. Oktober 2024 @ 23:20
@KK
„Arbeit gegen Nahrung, angekettet ans Fliessband“…
Nein – Tischlein, deck dich! Für alle. Fällt einfach so vom Himmel. Und wenn der Bezieher eines bedingungslosen Grundeinkommens mit diesem Geld einkaufen will, erwartet er, dass die Dinge des täglichen Bedarfs immer irgendwie da sind. Irgendein Depp wird schon dafür sorgen…
Helmut Höft
17. Oktober 2024 @ 10:11
“Was ist, wenn der Krieg endet?” Exitstrategie?? Gedanken an den “day after”?? Nur Wahnsinnige deneken an solchen Schoiß, Politniks doch nicht! m(
KK
17. Oktober 2024 @ 11:42
Der Krieg wird niemals enden – wie sonst soll dieses ewige “Wachstum” generiert und damit der Kapitalismus am Leben erhalten werden?
Arthur Dent
16. Oktober 2024 @ 22:42
Da kann man froh über die Schuldenbremse sein. Sie ist der letzte Schutzmechanismus, sonst würden unsere Politiker unsere Steuergelder und weitere kreditfinanzierte Staatsschulden heillos ans Ausland verpulvern. Da kennen unsere hypermoralischen Doo-Gooders keine Verwandten.
KK
17. Oktober 2024 @ 04:03
Die Schuldenbremse wird doch mit dem „Sondervermögen“ genannten Schuldenberg umgangen, woraus auch ein Grossteil der Waffenschenkungen an die Ukraine finanziert werden.
european
16. Oktober 2024 @ 15:46
Ich bin immer wieder verbluefft ueber die Zusagen. In Deutschland droht gerade die Pflegeversicherung bankrott zu gehen, die Krankenkassenbeitraege steigen, sowohl der regulaere als auch der Zusatzbeitrag und es wird eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze diskutiert. Die Rentenbeitraege steigen auch massiv an.
Aber fuer die Ukraine versiegt die Quelle nie. Die EU stellt das Geld bereit? Woher denn? Was ist das Geheimnis? Welche Bank akzeptiert denn diese “Zinsen aus eingefrorenem russischem Vermoegen” als Tilgung? Das Credit rating der Ukraine schwankt zwischen CC und CCC+.
Die USA werden nicht mitmachen. Nicht jetzt so kurz vor der Wahl Donald Trump auch noch Wahlkampfmunition liefern. Wenn er gewinnt, so wie es aktuell aussieht, dann versiegt die US-Quelle und die Europaeer stehen im Obligo. Nicht nur die US Administration wird die Tilgung ihrer Kredite einfordern, Giganten wie Blackrock werden es ebenfalls tun, haben sie doch einen Grossteil der ukrainischen Schulden aufgekauft.
Der Wiederaufbau der Ukraine soll ungefaehr 500 Milliarden kosten, so eine Schaetzung von Ende 2023, wobei nicht klar ist, ob damit die ganze Ukraine gemeint ist oder das, was von ihr uebrig geblieben ist. Den russischen Teil wird Russland wieder aufbauen. Einigen Bildern zufolge, die man im Netz sehen kann, laeuft das Wiederaufbauprogramm dort bereits. (Wenn es denn stimmt). Der Mindestlohn in der Ukraine betraegt in diesem Jahr 186.60 Euros im Monat. Welche Einkommensteuer auch immer daraus erhoben wird, es wird nicht reichen.
https://countryeconomy.com/national-minimum-wage/ukraine#:~:text=Since%20June%202024%2C%20the%20national%20minimum%20wage%20in,year%2C%20taking%20into%20account%2012%20payments%20per%20year.
Helmut Höft
17. Oktober 2024 @ 10:31
“In Deutschland droht gerade die Pflegeversicherung bankrott zu gehen, …” Glaub’ doch nicht so’n Schoiß, es ist viel schlimmer: Es fehlt politischer und gesellschaftlicher Wille! Die Politniki stranguliert weiterhin den Sozialhaushalt und die gesetzliche SV. Das ist es! Und es kommt noch schlimmer: Breite Teile der nichtbetroffenen Bevölkerung finden das gut, dass die “Minderleister” und ihre Angehörigen gepiesackt werden.
Die Gesellschaft (aka Staat) sortiert Teile von sich selbst aus, für die sie nicht da sein, nicht leisten/helfen will! Lug und Trug an allen Fronten, es geht schon los mit dem sog. “Arbeitgeberanteil”; der kommt wohl aus dem privaten Säckel des “Ag”?? Pustekuchen: Vorenthaltener Lohnanteil, Kosten die sich in der Preiskalkulation niederschlagen, Du und ich und der “Arbeitnehmer” selbst zahlen also den “Arbeitgeber-Anteil”, über den Preis der Waren/Leistungen. Warum bekommt der “Arbeitnehmer” (logische Verkehrung des Begriffs) nicht den vollen Bruttolohn ausgezahlt und zahlt die ganze SV selbst?
PS.: Auch geht mal wieder die Saat auf: Schröders “Niedriglohnsektor” führt zu geringen Beiträgen/Renten aber die Kosten steigen auch für die Niedriglöhner. Sind den wirklich alle Laternen abgebaut?? SCNR
european
17. Oktober 2024 @ 12:35
Volle Zustimmung. Nur weil ich es erwaehnt habe, heisst es nicht, dass ich das glaube 😉
Es werden Stimmen laut, die nach einer Agenda 2030 schreien. Was ist denn dann das Ziel? 50% Niedriglohnsektor?
KK
17. Oktober 2024 @ 23:01
Arbeit gegen Nahrung, angekettet ans Fliessband…
european
17. Oktober 2024 @ 21:53
Patrik Baab berichtet über den milliardenschweren Aufbau im russischen Teil der Ukraine. Interessant ist, das er sagt, dass das im Westen keiner hören will und dass, wer immer es sagt, mit Schwierigkeiten rechnen muss.
https://youtu.be/Bgf2TUITLiw?feature=shared