„Merkel will Massenentlassungen“
Schon wieder ein undurchsichtiges Griechenland-Pokerspiel in Brüssel. Diesmal geht es um die Reformliste aus Athen – und die Forderungen aus Berlin.
Folgt man deutschen Medien, dann ist die neue Liste unvollständig. Folgt man der EU-Kommission, dann ist sie ein guter Start. Folgt man aber dem Blog „Keep talking Greece“, dann liegt das Problem in Berlin. Zitat:
Alternate Finance Minister Dimitris Mardas told media this morning, that German Chancellor Angela Merkel told Prime Minister Alexis Tsipras on March 23rd in Berlin that he had to proceed with “mass lay-offs and pension cuts.”
Indirekt bestätigt das die Nachrichtenagentur AFP, die Mardas ähnlich zitiert. Allerdings wurde in der Agenturmeldung der Name Merkel durch „die Gläubiger“ ersetzt…
…während die Kanzlerin vieldeutig davon spricht, dass „der Gesamtrahmen stimmen“ müsse. Nach dem Motto: eine soziale Wohltag, zehn Grausamkeiten? – Mehr hier
P.S. Nun ist die Verwirrung komplett: „Merkel baut Griechenland im Reformstreit Brücken“, meldet Reuters aus Berlin. Ist das bewusste Desinformation oder Wishful thinking?
GS
31. März 2015 @ 02:37
Manche Vorhaben von Syriza sind allerdings auch abenteuerlich, z.B. ein Steuerfreibetrag von 12.000 Euro. Das wäre fast 50 % höher als in Deutschland. Wunderbar, wenn man das Geld dafür auftreiben kann! Aber finanzieren möchte ich diesen Luxus in Griechenland nicht mit unseren Krediten und Bürgschaften. Tut mir leid.
Quotex
31. März 2015 @ 13:00
Unsinn,der Freibetrag liegt in Deutschland derzeit bei 8.472,- Euro.
Dafür müssen die Griechen auch mehr MwSt. abdrücken,Krankenversicherung und anderes ist dort auch deutlich teurer.
Und glauben sie im erst man könnte sich von den Geringverdienern sanieren?
GS
31. März 2015 @ 13:44
Sag ich ja, fast 50 %. Danke für die Bestätigung.
GS
31. März 2015 @ 02:34
Bemerkenswert fand ich bei Keep Talking Greece den Satz „While the promises it made to its voters currently seem to be the less problem.“ Das sagt irgendwie auch alles über die Politik in diesen Tagen, leider auch in Deutschland.
Peter Nemschak
31. März 2015 @ 09:27
Kennzeichen von demokratischer Reife liegt darin, dass die Wahlberechtigten bei der Wahl nicht nur ihre persönlichen Interessen sondern die des Staatsganzen im Auge behalten. Daher freut es immer wieder, wenn bei Volksabstimmungen in der Schweiz Projekte zurückgewiesen werden, welche mit erhöhten Staatsausgaben verbunden sind. Die Bürger wissen, dass sie früher oder später in Form erhöhter Steuern dafür zahlen müssen.
Peter Nemschak
30. März 2015 @ 16:23
Herrlich die untergriffigen Unterstellungen der griechischen Elite vom Präsidenten abwärts, echt levantinisch ! Europa wird nicht untergehen, wenn sich Griechenland vom Euro verabschiedet. So what. Wir haben schon ganze andere geopolitische Verwerfungen überstanden. Gemessen an seiner Größe und Wichtigkeit verschwendet die EU bereits jetzt zu viel Managementkapazität auf Griechenland.
Quotex
31. März 2015 @ 02:25
OK,Griechenlands Abschied aus dem Euro würde nicht das Ende sein,zumindest aber der Anfang von diesem.Der nächste Kandidat ist dann Portugal,das 2014 ein Defizit von 4,5% erreicht hat,trotz all dem Tafelsilber welches die verscherbelt haben.Jetzt bleibt nur noch die Privatisierung der Airline TAP und danach sieht es düster aus.
Anders wie Griechenland müssen die bis jetzt noch nicht mit der Rückzahlung der Rettungsgelder beginnen,zudem kommt noch das Portugal insgesamt,also Staat,Unternehmen und Haushalte weitaus höher verschuldet ist wie Griechenland.Da ist nun wirklich nichts zu holen.
Danach geht es weiter mit Irland oder Italien,da bin ich mir noch nicht ganz sicher.Falls es Italien sein sollte heißt es game over für den Euro und Deutschland.
Und dann haben sie auch recht,die Managementkapazität hätte man sich auch gleich sparen können.