Merkel & Sarko fischen im Trüben
Was für ein Wahlkampf-Finale! Wochenlang haben sie geschwiegen, doch nun melden sich Kanzlerin Merkel und ihr französischer Kumpel Sarkozy mit grenzwertigen Äußerungen zurück.
Merkel mischt sich in die “Sozialtourismus”-Debatte ein, die die CSU ohne Not vom Zaun gebrochen hatte, und betont, die EU sei “keine Sozial-Union”. Klares Ziel: AfD-Wähler.
Sarkozy ist noch dreister und fordert den Ausstieg aus dem Schengen-Vertrag. Er wolle “ein Sozial- und Einwanderungsdoping” verhindern, so der Ex – vor allem will er wohl Wähler des Front National ködern.
Merkel und Sarkozy (Merkozy) haben gemeinsam die Eurokrise verschlimmbessert. Nun beuten sie die Folge – die Sozialkrise – für rechtspopulistische Wahlkampfmanöver aus. Widerlich.
Mehr zum Vormarsch der Rechten hier
Wirtschaftswurm
23. Mai 2014 @ 10:25
Ist das Bild vom Fischen im Trüben nicht langsam ausgelutscht?
ebo
23. Mai 2014 @ 10:41
Klar, aber hier passt es perfekt…
Franz Weiler
22. Mai 2014 @ 20:14
Merkel und Konsorten fischen überall, wo es was zu fangen gibt, nur mittlerweiler verwenden sie zumindest für mich die falschen Köder…
Meine Stimme bekommen die nie wieder….
Claus
22. Mai 2014 @ 14:03
Wie Sie hier schon richtig bemerken, man schielt auf die AfD Wähler. Anders ist der Schwenk von CSU und CDU ja auch nicht zu sehen. Denn lt. untersuchungen des ZDF , wohl kein linker Sender, sind die Zahlungen an Rumänen und Bulgaren sehr gering. Hier stehen noch Türken und Araber viel weiter oben. Daher kann man wohl von fischen am rechten Rand ausgehen.
Andres Müller
22. Mai 2014 @ 11:26
Merkel sagte dass die EU keine “Sozialunion” sei.
Gemäss Wikipedia bedeutet “sozial”: Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können. Aber es bedeutet auch, anderen zu helfen und nicht nur an sich selbst zu denken.
Gemäss Duden bedeutet “sozial” das (geregelte) Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft betreffend; auf die menschliche Gemeinschaft bezogen, zu ihr gehörend
Damit ist schon vieles gesagt, wenn man an die Entwicklung der EU in den letzten Jahren denkt, weg von der sozialen Marktwirtschaft und hin zum knallhartem Ellenbogen -Verhalten > Sozialdarwinismus. Jeder für sich und jeder gegen alle. Ich frage mich für was oder wen die EU überhaupt da ist?
Die EU ist krank -sehr krank- und gemäss Merkel sollte man kranken Subjekten nicht auch noch helfen zu überleben, geschweige denn so etwas nach Deutschland zu importieren. Und für was sind EU -Politker Friedensnobelpreisträger?
hk
22. Mai 2014 @ 12:54
Jacques Delors hat den Europäern die Vervollständigung des gemeinsamen Binnenmarkts mit der Aussicht eines darauf folgenden Aufbaus einer “sozialen Dimension” Europas schmackhaft gemacht. “Einen Binnenmarkt kann man nicht lieben”, lautete seine Formulierung, mit der er zu einer weiteren politischen Vertiefung der Europäischen Union mahnte.
Dieses Projekt wird heute von Merkel und Co. begraben. Man darf sich nicht wundern, wenn als Folge daraus die Menschen den gemeinsamen Binnenmarkt nicht nur nicht lieben, sondern irgendwann hassen (siehe Aufstieg der neuen Rechten) werden. Wer sich auf Dauer nicht liebt, wird sich früher oder später scheiden lassen.