Macrons gefährlicher Makel

Plötzlich Favorit: Medien-Liebling E. Macron gilt plötzlich als aussichtsreichster Kandidat bei der französischen Präsidentschaftswahl. Doch der sympathische junge Politiker hat einen gefährlichen Makel.

Damit meine ich nicht etwa die Enthüllungen, die “Wikileaks” angekündigt hat – und die ähnlich wie in den USA auch diesmal den Wahlkampf verzerren könnten. Wieder geht es gegen einen Sozialliberalen…

Nein, ich meine Macrons Vergangenheit. Er war Investmentbanker – und er hat die “Loi Macron” verantwortet, eine heftig umstrittene Arbeitsmarktreform nach deutschem Vorbild.

Gegen diese Reform liefen Gewerkschaften und Linke wochenlang Sturm, sie konnte nur mit Notverordnungen durchgepeitscht werden, was Ex-Premier Valls viel politisches Kapital kosteten.

Viel finanzielles Kapital häufte dagegen Macron an. Bei der Pariser Investmentbank Rothschild war er zwei Jahre Partner. Im Jahr 2012 begleitete er eine der größten Übernahmen des Jahres, den Kauf der Säuglingsnahrungsparte des US-Pharmakonzerns Pfizer durch den Nahrungsmittelkonzern Nestlé für 9 Milliarden Euro.

Der Kandidat ist also Teil des Establishments, genau wie es H. Clinton in den USA war. Sollte er es in die Stichwahl schaffen, könnte er große Schwierigkeiten haben, Linke und Sozialisten zu mobilisieren.

Genau daran ist Clinton gescheitert. Also Vorsicht, Le Pen ist noch lange nicht geschlagen, der “Sturm auf die Bastille” ist noch längst nicht vorbei…

Siehe auch: “Was Macron wirklich sagte” (zur Flüchtlingspolitik)

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