Macron und Merkel gehen auf Trump zu

Präsident Macron und Kanzlerin Merkel verkaufen den G7-Gipfel in Biarritz als europäischen Erfolg. Doch die Bewegung bei Iran und beim Handel ist teuer erkauft – und sehr einseitig.

So rückte Macron vom bestehenden Atomabkommen mit Iran ab – und brachte einen neuen Deal ins Gespräch. Damit geht er auf US-Präsident Trump zu, der das alte Abkommen aufgekündigt hat.

Im Gegenzug soll es einen “historischen” Gipfel mit Irans Präsident Ruhani geben. Doch das ist bisher nicht viel mehr als eine vage Hoffnung. Bewegt hat sich vor allem Macron, Trump ist im Vorteil.

Das gilt auch für die Manöver von Merkel in Biarritz. Sie bot Trump eine weitere Marktöffnung in Deutschland und der EU an. Das bisherige Verhandlungsmandat könne ausgeweitet werden.

Auch damit ging die Kanzlerin auf Trump zu. Dabei weigern sich die USA, ihre Strafzölle auf Stahl und Aluminium made in EU aufzuheben – und auch über die umstrittenen Autozölle zu sprechen.

Immerhin hat Trump seine Drohungen gegen Deutschland und Frankreich etwas gedämpft. Neue Strafsteuern auf französischen Wein oder deutsche Karossen soll es vorerst nicht geben.

Aber reicht das, damit Deutschland und Frankreich den USA noch weiter entgegenkommen? Die EU ist auf eine schiefe Ebene geraten; standhaft und souverän wirkt das alles nicht.

Aber darum scheint es auch nicht mehr zu gehen. In Biarritz stand im Vordergrund, Schlimmeres zu verhindern – und Trump einzuwickeln. Das immerhin ist Macron gelungen…

Siehe auch “Macron, der Zerstörer?”