Machtkampf um die Zukunft
Nach Kanzlerin Merkel hat sich auch Kommissionschef Juncker für ein flexibles EUropa der verschiedenen Geschwindigkeiten ausgesprochen. Aber es ist nicht dasselbe.
Vielmehr ist ein Machtkampf zwischen Berlin und Brüssel entbrannt. Denn Merkel möchte nicht, dass Juncker überhaupt etwas zur Zukunft der EU sagt.
Die Kanzlerin war gegen dass Weißbuch, das Juncker in der neuen Woche vorlegen will. Sie möchte die Zukunft der EU allein bestimmen, auf einem Vierergipfel in Versailles.
Auch inhaltlich gibt es Differenzen. Für Juncker bleibt die EU-Kommission der Taktgeber, für Merkel nicht. Juncker will einen festen Kern oder zumindest konzentrische Kreise, Merkel ist dagegen.
Nicht einmal die Eurozone soll ein Zentrum werden. Merkel will sich ihre Partner nach Gusto aussuchen, sie plant ein deutsches EUropa a la carte. Es wäre das Ende der EU, wie wir sie kennen…
Peter Nemschak
27. Februar 2017 @ 15:42
@S.B. Ich kenne genug andere Zuwanderer, die Einheimischen nicht schlechter gestellt sind. Sie haben offenbar eine einseitige Information.
Baer
1. März 2017 @ 12:01
Hallo Herr Nemschak, mir scheint,daß Ihre Informationen ebenfalls sehr gefiltert bei Ihnen ankommen.Eine derart heterogene Staatengemeinschaft kann und wird nicht funktionieren,weder politisch noch wirtschaftlich.Die Wenigen die über Gebühr,auf dem Rücken der Bevölkerung,profitieren interessiert nur ihr eigenes Fotkommen.
Susanne
27. Februar 2017 @ 02:52
Die Länder stehen nicht in Gemeinschaft; zu heftig waren die „Angebote“ friss oder stirb in vielen Belangen…und das war die deutsche Speisekarte.
Juncker gibt immer nur ein deutsches Brot in seiner Lüge; was will die eu mit Juncker, Schulz Merkel oder der Euro-groupe?
Oudejans
27. Februar 2017 @ 11:54
And the Fluchtlingspolitik broke the camel’s back.
Peter Nemschak
26. Februar 2017 @ 20:14
Ob der gemeinsame multilaterale Level, die Freihandelszone und der relativ freie Personen- und Kapitalverkehr ausreichen, die EU zusammenzuhalten, wird die Zukunft zeigen. Derzeit herrscht auf internationaler Ebene ein Entsolidarisierungstrend. Er scheint links und rechts von der Mitte nolens volens akzeptiert zu werden.
S.B.
26. Februar 2017 @ 21:25
@Peter Nemschak: Es stellt sich die Frage, ob die von Ihnen genannten Parameter die EU nicht nur nicht (mehr) zusammenhalten, sondern das genaue Gegenteil bewirken, siehe Brexit.
Peter Nemschak
27. Februar 2017 @ 09:19
Vom Freihandel innerhalb der EU profitieren alle in unterschiedlichem Ausmaß, ebenso von der Personenfreizügigekit und dem freien Kapitalverkehr. Denken sie allein an die Vielzahl von Bürgern aus dem Osten, die bei uns Arbeit haben, umgekehrt an die Direktinvestitionen der Autoindustrie im Osten. Der billige Euro ist für jene, die sich verschulden, auch nicht zu verachten.
S.B.
27. Februar 2017 @ 10:29
@Peter Nemschak: Die negativen Auswirkungen von alldem sehen Sie doch all überall. Auch für die Bürger im Osten ist es keinerlei Gewinn. Sie werden im Westen als Billigstlöhner ausgebeutet, ihre Familien zerrissen und ihre Länder werden zudem auch durch die Abwanderung der Hochqualifizierten ausgeblutet. Zum Schluss bleiben dort nur die, die wirklich nicht wegkönnen. In Zielländern, wie insbesondere D, geht es drunter und drüber. Es entsteht ein buntes Vielvölker-Gemisch mit schwerer Neigung zum unteren Milieurand, dass jeglichen Anspruch an Rechtsstaatlichkeit verloren und aufgegeben hat (Merkel als Brandstifterin vorneweg; man sehe sich nur ihr Verständnis des Begriffes „Volk“ an). Ein Blick nach NRW in den Ruhrpott reicht, um diese immer weiter um sich greifende Entwicklung live miterleben zu können. No-go-Areas mitten in Deutschland.
„Der billige Euro ist für jene, die sich verschulden, auch nicht zu verachten.“ – Ich bitte Sie. Der billige Euro macht Länder, die sich verschulden zu Kolonien (Sklaven) des EU/Euro-Schuldgeld-Systems. Nicht mehr und nicht weniger. Daran gibt es nichts Begrüßenswertes.
S.B.
26. Februar 2017 @ 19:26
Wenn das so käme, wäre es auch kein Europa a la carte mehr. Es wäre im Grunde das Zurück zu bilateralen Verhältnissen. Maximal ist es noch ein Zwischenschritt dorthin.
ebo
26. Februar 2017 @ 20:39
Merkel will zurück zum Bilateralen. Damit riskiert sie aber auch, dass sich wieder Koalitionen gegen Deutschland bilden, wie im 19. Jahrhundert
S.B.
26. Februar 2017 @ 21:21
@ebo: Das ist doch jetzt schon so. Es wird nur nicht ausgesprochen, so lange D für den ganzen Laden garantiert und zahlt. Das Paradoxe daran ist, dass es dem „Rest“ dabei nicht mal gut bzw. besser geht. Man könnte fast annehmen, dass das „Spiel“ nur dem einen Zweck dient, D auszulaugen, was ja auch tatsächlich der Fall ist. Wenn die „weltoffene“ Entwicklung so weitergeht, wird D mittelfristig zum Dritte-Welt-Land, allein schon aufgrund des rapide abnehmenden Bildungsniveaus. Aber es ist ja auch keine Verschwörungstheorie, dass genau diese Nivelierung, Ziel der Globalisierung ist.