Macht sich Kurz zu Trumps Pudel?

US-Präsident Donald Trump sieht offenbar in Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seinen neuen Ansprechpartner in der EU. Das meldet der ORF. Macht sich Kurz zum Pudel des „America First“-Präsidenten?

In der Sache lässt sich diese Frage noch nicht beantworten. Denn nach der Begegnung im Weißen Haus wurden keine gemeinsamen Initiativen bekannt gegeben. Aber es gibt andere, beunruhigende Anhaltspunkte.

Schon vor seinem Besuch in Washington hatte Kurz dem US-Präsidenten eine teils „sehr aktive und auch sehr erfolgreiche Außenpolitik“ bescheinigt. Trumps Engagement für eine friedliche Lösung auf der koreanischen Halbinsel sehe er sehr positiv.

Trump dankte es ihm mit mehreren hochkarätigen Begegnungen. Mit Außenminister Mike Pompeo, Sicherheitsberater John Bolton und Wirtschaftsberater Larry Kudlow zog er die erste politische Reihe zu den Gesprächen hinzu.

Das deutet darauf hin, dass Trump den österreichischen Kanzler, der mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert, für seine Außenpolitik einspannen will. In der Nahost-Politik und der Hauptstadt-Jerusalem-Frage gibt es schon Konvergenz.

Streit gibt es dagegen in der Handelspolitik. Trumps Sanktionsdrohungen kommen auch in Wien nicht gut an. Und immerhin hatte Kurz genug Stil, um sich vor seinem Trip nach Washington mit Kommissionschef Juncker abzustimmen…