Camerons kaum verhüllte Kritik an Merkel

Bisher war es ein Tabu-Thema. Doch bei seinem letzten EU-Gipfel deutete der britische Premier Cameron an, dass die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel Mitschuld am Brexit sein könnte.

Immigration und Flüchtlingsbewegungen seien ein zentrales Thema das Brexit-Referendums gewesen, so Cameron. Es gehe um “Souveränität und die Abwesenheit von Kontrolle.” Zitat:

I think [British] people recognised the strength of the economic case for staying, but there was a very great concern about the movement of people and immigration, and I think that is coupled with a concern about the issues of sovereignty and the absence of control there has been. I think we need to think about that, Europe needs to think about that and I think that is going to be one of the major tests for the next prime minister.

Nach dem Gipfel wurde ein BBC-Korrespondent noch deutlicher. Cameron habe bei seinem Abschieds-Dinner auch Merkels Flüchtlingspolitik angesprochen, sagte er, die EU habe versagt.

Darauf Kommissionschef Juncker, der Merkel im Herbst deckte: “Es stimmt, Cameron hat über Immigration gesprochen.” Doch das eigentliche Problem sei nicht, dass Merkel die Grenzen aufmachte.

Nein, das eigentliche Problem sei das jahrelange EU-Bashing aus London. Das rächt sich nun – so die offizielle Version aus Brüssel! Merkel sieht es genauso, wetten dass?