Lockerung ohne Entspannung

Es läuft nicht nach Plan. Bei der neuen, europaweiten “Lockerungs”-Runde in Sachen Corona hält sich kaum ein Land an die Exit-Strategie der EU-Kommission. Auch von Entspannung ist wenig zu spüren, leider.

Frankreich, Spanien, die Niederlande, Belgien: Gleich mehrere EU-Länder haben am 11. Mai die Corona-Beschränkungen gelockert. Dabei ist die Pandemie noch längst nicht ausgestanden. Einige Regionen sind immer noch Krisengebiete, die Zahl der Neuinfektionen variiert stark.

Bedenklich ist auch, dass eigentlich keine jener Bedingungen erfüllt wurde, die anfangs für einen Exit genannt worden waren. Es gibt immer noch nicht genug (und vor allem: gute) Masken, es gibt nicht genug Tests, und die berühmt-berüchtigte Tracing-App lässt auch auf sich warten.

Die EU ist fast zwei Monate nach Beginn der Pandemie schlecht vorbereitet. Neu ist eigentlich nur, dass die Zahl der Fälle zurückgeht – und das auch in jenen Ländern, die nie einen Lockdown gekannt haben (wie Schweden), oder nie einen vollständigen (wie Deutschland oder Holland).

Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die erhoffte, ja ersehnte Entspannung ausfällt. Die Leute fühlen sich nicht sicher, die Grenzen sind immer noch dicht, eine klare Perspektive gibt es nicht – schon gar nicht für die Kitas und Schulen, die für einen “normalen” Alltag so nötig wären…

Siehe auch “Coronakrise: Auf Kosten der Gesellschaft” und “Gebt uns endlich eine (europäische) Perspektive”.

P.S. Auch innenpolitisch gibt es keine Entspannung, wie die zahlreichen Proteste in Deutschland zeigen. Medien und Politk warnen bereits vor einer “Radikalisierung” und vor “Desinformation”. Doch es gibt auch besonnene Experten, die die “Maßnahmen” kritisieren, z.B. hier