Zypern hui, Griechenland pfui

Wer sich ein Bild von der Arbeit der Eurogruppe machen wollte, musste heute nach Riga reisen. Dort gaben Finanzminister Schäuble und seine Kollegen eine doppelte Lektion.

Griechenland wurde regelrecht beschimpft. Finanzminister Varoufakis sei ein „Spieler“, „Zeitverschwender“, „Amateur“. Die Gläubiger sind sauer, weil er immer noch nicht zu Kreuze gekrochen ist.

Zypern wurde dagegen über den Klee gelobt. Das Land sei „back on track“, so Eurogruppenchef Dijsselbloem. Nach monatelangem Widerstand hatte das Parlament ein Gesetz über Zwangsvollstreckungen verabschiedet.

Genau das hatten die Gläubiger zur Bedingung für neue Hilfen gemacht. Dasselbe erwarten sie von Griechenland: Neue Zumutungen ohne Rücksicht auf das Volk und das Parlament.

Ohne Hilfen droht dort in Athen bald die (interne?) Pleite. Und das möchten Brüssel und Berlin um jeden Preis vermeiden. Warum zahlen sie dann nicht wenigstens einen Teil der versprochenen Hilfen – als Anzahlung, sozusagen?

Weil sie … sind. Das passende Wort mögen meine Leser finden! – Mehr zu Griechenland hier