Fehlstart in Lateinamerika: Kein Bock auf Baerbock

Die EU will die Beziehungen zu Lateinamerika ausbauen und schnell einen Freihandelspakt mit den Mercosur-Staaten schließen. Doch Außenministerin Baerbock und EU-Chefdiplomat Borrell blamieren sich.

Die EU-Kommission will die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Lateinamerika und der Karibik intensivieren. Der zuständige EU-Kommissar Dombrovskis legte eine „Agenda“ vor und sprach von einem „Neustart“.

Doch in der Praxis ist es wohl eher ein Fehlstart. Der EU-Außenbeauftrage Borrell, der den Plan gemeinsam mit Dombrovskis vorstellte, ging mit keinem Wort auf die Forderung Brasiliens für einen Friedensplan in der Ukraine ein.

Borrell setzt auf einen Sieg auf dem Schlachtfeld. Einen eigenen Friedensplan hat der EU-„Chefdiplomat“ nicht, mit Brasiliens Präsident Lula liegt er über kreuz. Ähnlich geht es der deutschen Außenministerin Baerbock.

Kein Bock auf Baerbock

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Bei ihrem Besuch in Brasilien wurde sie weder von Lula noch von Außenminister Vieira empfangen. Zudem setzte sich sich mit ihren bekannt undiplomatischen Äußerungen in die Nesseln.

Baerbock empörte sich öffentlich darüber, dass den Brasilianern der Preis für „Reis und Bohnen“ wichtiger sei als die Unterstützung der Ukraine. Dies wiederum empörte ihre Gastgeber, die sie auflaufen ließen.

„Der komplizierte Freund hat anderes zu tun“, spottete die „FAZ“. Auch in Kolumbien hatte Baerbock kein Glück: Wegen des umstrittenen Asylkompromisses der EU mußte sie ihr Programm abkürzen.

Offenbar war es wichtiger, die deutschen Grünen auf Linie zu bringen – denn die sind über den EU-Deal empört. Auch über das geplante Mercosur-Abkommen sind sie nicht glücklich.

Doch genau das – Freihandel – ist der harte Kern der frisch aufpolierten EU-Lateinamerika-Strategie…

Mehr zum Mercosur-Deal hier

P. S. Derweil wirbt Arbeitsminister Heil in Brasilien gut ausgebildete Arbeitskräfte ab, die zwar kein Deutsch sprechen, aber unsere Alten und Kranken pflegen sollen. Keine Pointe…