Länder-Liste zur Europawahl: Wer liegt wo vorn?
Es wird knapp – und spannend: Zu Beginn der Europawahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den (bisher) führenden Konservativen von der EVP und den Sozialdemokraten von S&D ab. Dies zeigt eine aktuelle Länder-Liste mit den nationalen Favoriten.
Die EVP (Spitzenkandidat Manfred Weber) liegt nach einer Aufstellung von „Toute l’Europe“ (franz.) in zehn Ländern vorn, darunter Deutschland, Griechenland und Ungarn. Die S&D (Frans Timmermans) führt in neun Ländern, darunter Spanien, Portugal und Rumänien.
Das sieht eng aus. Die EVP, in der CDU und CSU den Ton angeben, könnte ihre Hegemonie in der EU verlieren. Das wäre auch ein Problem für Kanzlerin Angela Merkel – denn im Rat zählen die Länder, nicht die Sitze im Europaparlament. Etliche konservative Regierungen wackeln, z.B. in Österreich.
Spannend auch die Prognose für die Rechten. Sie liegen in drei Ländern vorn: Italien, Frankreich und UK. Also den drei größten EU-Ländern nach Deutschland! Sollten Marine Le Pen und Matteo Salvini tatsächlich am Sonntag absahnen, so könnte dies eine EU- und/oder Euro-Krise auslösen!
Und wie sieht es bei den anderen Parteien aus? Die Grünen regieren kein einziges Land, die Liberalen nur zwei (Estland und Tschechien), die Rechtskonservativen drei (Polen, Belgien und Niederlande). Den stärksten Rückenwind verspüren aber Grüne und Liberale.
Fazit: Es wird knapp, auch für Merkel. Das etablierte Parteiensystem steht vor einem massiven Umbruch, wenn nicht vor dem Abbruch. Deshalb: Wählen gehen!
Peter Nemschak
24. Mai 2019 @ 18:00
Das Parteiprogramm einer FDP halte ich für liberal. Liberal bedeutet nicht unsozial, sieht aber die Rolle des Staates subsidiär zur Selbstverantwortung der Bürger.
Holly01
24. Mai 2019 @ 19:10
Kein Wunder das wir da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich verbinde mit dem Wort die Begriffe“Toleranz“ und „Freiheit“ und „Rücksicht“ und „Verantwortung“.
Bei mir resultiert daraus, das es Dinge gibt die jeder Einzelne kann und machen soll und dafür auch die Verantwortung übernimmt.
Es gibt aber Dinge die der Staat machen soll, weil sie eben gesellschaftlicher Verantwortung unterliegen und es eben auch gesellschaftliche Bereiche gibt, bei denen es nicht um Gewinn geht.
Da geht es darum Projekte gesellschaftlich zu stemmen, die Einzelne nicht leisten können oder sollen, damit man der Gesellschaft Leistungen zur Verfügung stellen kann, die benötig werden. Nach Möglichkeit zu möglichst günstigen Konditionen.
Die FDP schenkt den reichen Steuern, jammert dann über leere Staatskassen und kürzt Sozialleistungen, um dann direkt wieder die Steuern für Reiche zu senken.
Ich muss allerdings eingestehen, das ich in Bezug auf das FDP Parteiprogramm völlig unwissend bin. Ich habe nie eine Sekunde investiert, um mich damit zu beschäftigen, weil ich eben die Handlungen dieser Partei für so widerwärtig halte.
Da können wir ja inhaltlich nicht zusammen finden.
vlg
Baer
24. Mai 2019 @ 15:08
Vielleicht meint Herr Nemschak ja auch libertär?!
Rudi Ehm
24. Mai 2019 @ 08:25
Wer wählen geht, unterstützt eine demokratische Farce. Das werde ich nie wieder machen.
Holly01
24. Mai 2019 @ 10:59
Hallo Hr. Ehm,
ich halte es genau so.
Es ist aber schwierig, denn natürlich ist es eine persönliche Entscheidung, aus der Summe aller Teile.
Es ist eine falsche Entscheidung, aber gefühlt die weniger falsche.
Es wäre schön, wenn man eine richtige Entscheidung treffen könnte, also jemand zur Wahl stände, dem man eine Stimme geben könnte ….
Man, man, man bin ich froh das ich auf die 60 zugehe und nicht 18 bin. Bei diesen Perspektiven würde ich wohl auch Koma saufen .. jeden Tag 3 Mal ….
vlg
Peter Nemschak
24. Mai 2019 @ 11:26
Die Stärke einer liberalen Demokratie besteht darin, dass sie auch jenen eine Existenzberechtigung einräumt, die mit ihr nichts anzufangen wissen.
Holly01
24. Mai 2019 @ 14:12
Jetzt mal ernsthaft und ohne doofe Anmache:
Was ist für Sie „liberal“, also die inhaltliche Definition.
vlg
Rudi Ehm
24. Mai 2019 @ 14:20
Ach, diese lauwarmen Sprüche sind eher noch ein Argument, nicht zur EU-Wahl zu gehen. Die Demokratiedefizite des EU-Parlaments hinter Sozialkundesprüchen zu verstecken, zeigt nur wie weit sich demokratische Rechte von Parlamenten schon als störend empfunden werden. Wir überlassen doch gerne den per Ordre de Mufti eingesetzten Kommissaren das Feld. Noch nicht so lange her nannte man das Politbüro. Neeee danke.
Peter Nemschak
23. Mai 2019 @ 20:34
Bezeichnungen sind irreführend: das beginnt mit Sozialdemokratie (Rumänien und Deutschland sind nicht vergleichbar) und endet mit christlich-demokratisch. Die autokratische Herrschaft von Orban, kaum demokratisch verbrämt (irreführend und beschönigend illiberale Demokratie genannt) haben mit einer CDU und ÖVP wenig gemein. Der rechte Rand ist heterogen und entgegen seiner eigenen Utopien zersplittert. Daher hat die Grafik wenig Aussagekraft.