Krise in Polen: Massive Spam-Welle überschwemmt Brüssel
Die Krise in Polen erreicht Brüssel – auf unerfreuliche Art: Das Europaparlament und viele EU-Korrespondenten werden mit Spam-Mails überschwemmt. Wo bleibt die Cybersicherheit ?
Three months ago, parliamentary elections were held in Poland, in which a coalition of parties advocating for the improvement of democratic standards and the restoration of the allegedly endangered rule of law came to power. However, within a few weeks, not only were there attacks on democratic state institutions, and many basic principles of the Polish Constitution were violated, but there was also a radical threat to freedom of speech. The first political prisoners have emerged. Institutional and increasingly physical violence is replacing the debate. Politicians, the judiciary, and even private businesses are being intimidated.
So beginnen die E-Mails, mit denen hunderte Mailkonten in Brüssel zugespammt wurden. Sie werden im Minutentakt von ständig wechselnden Fake-Accounts verschickt und haben meine Mailbox am Wochenende fast lahmgelegt.
Angeblich kommen die Absender aus dem rechtsextremen Spektrum in Polen. Genauso gut können sie aber auch von anderswo kommen. Die zuständigen Stellen in Brüssel haben es bisher versäumt, die Sache aufzuklären und die Empfänger zu warnen.
Offenbar ist es mit der Cybersicherheit nicht weit her. Oder will man den Protest einfach totschweigen? Das dürfte schiefgehen – denn es kommen schon wieder neue Meldungen aus Warschau, die das Ausmaß der Krise verdeutlichen.
Nach einem Bericht von “Brussels Signal” soll das Büro von Präsident Duda kurz vor der umstrittenen Verhaftung von zwei PiS-Politikern elektronisch überwacht worden sein. Die Quelle – Rzeczpospolita – ist durchaus ernst zu nehmen…
Monika
15. Januar 2024 @ 17:45
…Die Polen können wählen, wen sie wollen: Sie bekommen offenbar in jedem Fall ein machtgeiles, autokratisches und undemokratisches Regime…
Auch die selbsternannten “Weißen Ritter”, die im Namen von “Moral”, “Anstand”, “Tradition”, “gegen Rechts”, “gegen Antisemitismus”, für “Demokratie” usw. unterwegs sind, führen ihren Kampf mittels autokratischer, autoritativer, ja sogar rassistischer Mittel. Das gut gemeinte Ziel rechtfertigt eben nicht jegliche Mittel, es kann der Teufel nicht mit dem Beelzebub ausgetrieben werden. Diese in einem freiheitlich demokratischen Gemeinwesen unerlässliche Selbstbeschränkung in der Wahl der Waffen ist “außer Mode” gekommen, im Kampf auf Seite der Guten ist nun jedes Mittel recht. Dass mit dieser Wahl “das Gute” diskreditiert wird und sich selbst ad absurdum führt? Wird gar nicht mehr wahrgenommen im blinden Eifer des Gefechts.
Das ist mittlerweile europaweit zu beobachten, nicht nur bei Polen oder Litauern.
Die Folge dieser angeblich wehrhaften Demokratie ist die komplette Erosion des Vertrauens in die grundlegende Funktionsfähigkeit demokratischer Konsensfindung, die Bevölkerungen haben den Eindruck (nicht nur den Eindruck sondern sie erleben es ja real) dass sie stets vom Regen in die Traufe geraten.
Den politisch derzeit Handelnden ist das nicht zu vermitteln, da muss es “erst noch viel schlimmer werden, bis es wieder besser werden kann”.
Auf die Friedenswilligkeit “des Westens” unter US-Kuratel kann nicht gezählt werden. Wir sollten uns die Daumen drücken und auf mehr Besonnenheit bei den als “Feinden” gejazzten Mitbewohnern des Planeten hoffen.
Helmut Höft
16. Januar 2024 @ 11:07
FACK!
Man kann das Böckenförde-Diktum modifizieren: Wenn die Menschen nicht wollen kommt auch der Gute Wille nicht weiter. https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum Z.Z. ist der Gute Wille – aka Vernunft – weltweit auf dem Abstellgleis.
KK
15. Januar 2024 @ 13:15
Die Polen können wählen, wen sie wollen: Sie bekomen offenbar in jedem Fall ein machtgeiles, autokratisches und undemokratisches Regime.
“Angeblich kommen die Absender aus dem rechtsextremen Spektrum in Polen. Genauso gut können sie aber auch von anderswo kommen.”
Haben Sie da mit “anderswo” bestimmte Kreise im Auge?
ebo
15. Januar 2024 @ 13:45
Nein, ich habe keinen Verdacht – wundere mich nur, dass “unsere Dienste”, die jede echte oder angebliche Cyberattacke aus Sankt Petersburg an die große Glocke hängen, diesmal komplett abgetaucht sind…
KK
15. Januar 2024 @ 13:52
“Unsere Dienste” sind ja auch bei dem grössten Terroranschlag auf deutsche Infrastruktur seit 1945 komplett ab- und nie wieder aufgetaucht… 😉