Kriegsangst in Nahost – Ölpreis steigt
Die wachsende Kriegsangst im Nahen Osten hat den Ölpreis in die Höhe getrieben. Die EU ist auf mögliche Folgen mal wieder nicht vorbereitet.
Ein Barrel der Nordsee-Öl-Sorte Brent wurde am Montagvormittag für knapp 80 Euro gehandelt – ein Anstieg um gut 1,8 Prozent. Die US-Sorte West Texas Intermediate legte um 2,25 Prozent auf gut 76 Dollar zu.
Hintergrund sind Befürchtungen, die israelische Armee könnte bei dem von ihr geplanten Gegenangriff im Iran die dortigen Ölanlagen ins Visier nehmen.
Entsprechende Pläne werden derzeit in enger Absprache mit den USA ausgearbeitet. Iran hat bereits mit Vergeltung gedroht; die Mullahs könnten Ölhäfen im gesamten Nahen Osten angreifen.
Bei einer Eskalation könnte der Ölpreis schnell auf 85 oder gar 100 Dollar springen, sagen Experten. Für die USA wäre das prima – sie gehören zu den größten Ölproduzenten.
Dies würde auch Russland zugute kommen, das derzeit trotz westlicher Sanktionen viel Öl nach Asien verkauft. Die EU hingegen ist mal wieder nicht vorbereitet, meldet “Brussels Signal”.
Dasselbe gilt für eine neue Flüchtlingswelle, die auf eine Eskalation folgen könnte. Schon jetzt fliehen Zehntausende aus dem Libanon nach Syrien oder in Richtung der Türkei. Auch Zypern stellt sich auf Migranten ein.
Siehe auch “Jahrestag des 7. Oktober: Hilft nur noch beten?”
Skyjumper
7. Oktober 2024 @ 15:20
„Bei einer Eskalation könnte der Ölpreis schnell auf 85 oder gar 100 Dollar springen, sagen Experten. Für die USA wäre das prima – sie gehören zu den größten Ölproduzenten.“
Betrachtet man den Ölpreis über die vergangenen 10 Jahre, dann dümpelt er derzeit (unter Berücksichtigung der allg. Inflation) eher am unteren Ende des Durchschnitts herum. Wobei ich die Extremsituationen 2020 (mit Preisen unter 30,- $) und 2022 (mit Preisen über 120,- $) mal aussen vor lasse.
Ist das für die USA wirklich prima? Für die Ölproduzenten sicherlich. Für die Konsumenten (Spritpreise etc) sicherlich nicht. Für die Wirtschaft ganz allgemein sicherlich auch nicht. Die Ölquellen sprudeln ja nicht für die Allgemeinheit. Und wenn die internationalen Ölpreise steigen wollen die US-Produzenten auch von den heimischen Verbrauchern höhere Preise. Und in Folge dessen ist es auch für die Politik (zumindest das akt. Regierungslager) tendenziell nicht prima. Nicht umsonst setzen die USA ihre strategischen Ölvorräte immer wieder für Preisdrückungsaktionen ein.