“Krieg gegen Russland”: Baerbocks Schuß geht nach hinten los

Außenministerin Baerbock hat mit ihrer Rede zum “Krieg gegen Russland” für erhebliche Irritationen gesorgt. Das Auswärtige Amt in Berlin ruderte zurück – doch in Moskau schlägt die vermeintliche Kriegserklärung hohe Wellen.

“Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander”, hatte Baerbock im Europarat in Straßburg gesagt. Das löste eine Sturm der Entrüstung aus. Das Auswärtige Amt sah sich schließlich genötigt, richtigzustellen: Deutschland sei keine Kriegspartei, Baerbock habe Russland auch nicht den Krieg erklärt.

Doch so leicht lässt sich der (un-)diplomatische Eklat nicht aus der Welt schaffen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, fordert eine Erklärung des deutschen Botschafters zu “widersprüchlichen” Aussagen aus Berlin, meldet dpa.

Deutschland erkläre einerseits, in der Ukraine keine Konfliktpartei zu sein. Andererseits sage Baerbock, dass sich die Länder Europas im Krieg gegen Russland befänden. “Verstehen sie selbst, wovon sie da reden?”, schrieb Sacharowa auf Telegram.

Auch die EU in Brüssel ist in Verlegenheit geraten. Denn Baerbocks mißverständliche Worte fügen sich perfekt in das russische Narrativ dem Angriff der EU bzw. der Nato auf Russland. Bisher hat man das als Propaganda abgetan, nun muß man sich rechtfertigen.

Der Generalsekretär des Auswärtigen Dienstes der EU, Stefano Sannino, schlug jetzt Alarm. Kremlchef Putin rede neuerdings immer mehr von einem Krieg gegen die Nato und den Westen, sagte er in Tokio. Russland sei dabei, “den Krieg auf eine andere Ebene zu heben”.

Genau davor haben Kritiker der deutschen und europäischen Waffenlieferungen immer gewarnt: Putin könne die Waffenhilfe nutzen, um weiter zu eskalieren und die Nato und die EU ins Visier zu nehmen. Baerbock liefert ihm nun eine Steilvorlage…

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P.S. Nun versucht auch die Bundesregierung, den Schaden zu begrenzen: “Die Nato und Deutschland sind in diesem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nicht Kriegspartei”, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. “Wir unterstützen die Ukraine, aber wir sind nicht Kriegspartei.” Na dann…