Krieg der Worte zwischen Macron und Trump
Kanzlerin Merkel tut neuerdings alles, um US-Präsident Trump zu besänftigen. Bei Frankreichs Präsident Macron, der sich noch im Frühjahr als Amerikas bester Freund präsentierte, ist es anders: Er liefert sich einen Krieg der Worte mit Trump.
Frankreich sei kein Vasall der USA und erwarte mehr Respekt, erklärte Macron im Fernsehen. “Zu jedem Zeitpunkt unserer Geschichte waren wir Verbündete und zwischen Verbündeten herrscht Respekt”, erklärte er.
Zuvor hatte schon Regierungssprecher Griveaux verbal zurückgeschossen: “Yesterday was November 13, we were commemorating the murder of 130 of our people,” sagte er laut “Politico”.
“So I’ll reply in English: ‘Common decency’ would have been appropriate.”
Der Hintergrund ist gerade für Deutschland peinlich. Trump hatte Macron nämlich per Tweet daran erinnert, dass Frankreich zweimal von Deutschland überrannt wurde – im 1. und im 2. Weltkrieg.
Ohne die USA, so seine steile These, würde man heute in Paris deutsch sprechen. Demgegenüber pflegt man in Frankreich den Mythos, seit der Französischen Revolution der beste Partner der Amerikaner zu sein.
Diesen Glauben hat Trump nun erschüttert – denn ihm gefällt es ganz und gar nicht, dass Macron eine europäische Armee fordert, um sich (militärisch) von den USA unabhängig zu machen…
Siehe auch “Braucht EUropa eine Armee?”
Baer
16. November 2018 @ 08:05
Trump unterliegt ausschließlich Fehlschlüssen,denn 90%aller Entscheidungen werden im Bauch getroffen,was ggf.auc als rational interpretiert wird.
Nicht wahr Herr Nemschak!?
Oudejans
15. November 2018 @ 19:29
>>“… um sich (militärisch) von den USA unabhängig zu machen…“
Ich müßte Macrons Bemerkung nochmals genau nachhören, „mit halbem Ohr“ fand ich sie aber irritierend; Halbstark.
Peter Nemschak
15. November 2018 @ 22:19
Kurzfristig ja, langfristig bleibt ein europäische Armee samt politischem Willen sie gegebenenfalls auch einzusetzen der EU nicht erspart, will sie auf Augenhöhe mit den anderen Weltmächten bestehen. Im Vergleich zu den USA hat die EU nur zu gewinnen, während erstere um ihre derzeitige Position kämpfen müssen. Diesen Umstand soll sich die EU zunutze machen, auch wenn Trump vielleicht beleidigt ist – so what ? Es geht um Interessen nicht um Gefühle. Staaten haben keine Gefühle. Unverständlich, warum so viele Menschen individualistischen Fehlschlüssen erliegen.