Kasse machen mit der Krise
Nicht nur Banken und Versicherungen in den Geberländern profitieren von der Euro-„Rettung“. Auch spekulative Investoren machen Kasse – angeblich fordern sie mehr als 1,7 Mrd. Euro.
Dies geht aus einer neuen Studie des EU-kritischen Corporate Europe Observatory hervor. Zitat:
Spekulative Investoren verlangen vor privaten internationalen Schiedsgerichten mehr als 1,7 Milliarden Euro Entschädigung von Griechenland, Spanien und Zypern – für Maβnahmen, die diese Länder zur Bekämpfung ihrer Wirtschaftskrise ergriffen haben. (…) Die Studie enthüllt eine Welle von Investor-Staat-Klagen gegen Europas von der Wirtschaftskrise gebeutelte Länder. Laut Studie sind die Verfahren eine alarmierende Warnung vor den möglicherweise horrenden Kosten des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA, das heute in Brüssel in seine vierte Verhandlungsrunde geht.
Komisch, dass noch niemand über diese Klagewelle berichtet hat. Schließlich sind die Investor-Klagen gegen EU-Staaten ein heißes Thema in Brüssel; die EU-Kommission hat die so genannten ISDS auf Eis gelegt…
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Claus
16. April 2014 @ 22:26
Ist schon ein Hammer, das Konzerne u. Investoren gegen Staaten klagen können. Während Rentner und Sparer sich nicht gegen die Enteignungspolitik , durch die Niedrig Zinspolitik, der EZB wehren können.
Johannes
11. März 2014 @ 17:44
Bitte was, weil Reformen durchgezogen wurden, klagen jetzt Unternehmen? Hahaha, ich werd nicht mehr, der EU-Wahnsinn nimmt nie ein Ende. Hahaha, ich könnte schwören, dass die da in Brüssel gezielt die EU zerstören wollen *hahaha.
ebo
11. März 2014 @ 20:56
Tja, das sind unsere amerikanischen Freunde, sicher auch manche „Berater“ à la Goldman Sachs oder Blackstone. Erst treiben sie ein Land in die Pleite, dann kassieren sie für „Beratung“, und am Ende klagen sie auch noch…
Peter Nemschak
12. März 2014 @ 08:40
Investoren sind doch keine Freunde. Amerikanische Anwälte arbeiten auf Basis Ertragsbeteiligung und setzen dabei eigenes Geld ein. Ob ihnen dies diesmal gelingen wird, wage ich zu bezweifeln trotz aller Skurilitäten der US-amerikanischen Rechtsordnung.
Peter Nemschak
11. März 2014 @ 15:22
Ob diese Prozesse erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten; jedenfalls typisch amerikanisch – ein Indiz dafür, dass in der Anwaltsbranche massive Überkapazität besteht.