Junckers letzte Worte: “Ich habe Hunger!”

Es war ein Wunder, dass er überhaupt noch kam. Denn nach mehreren Operationen ist Jean-Claude Juncker sehr geschwächt. Zum Abschied von der EU-Kommission sprach er aber doch noch einmal zur Presse.

“Ich bin nicht der Mann für ein großes Adieu”, setzte Juncker im Pressesaal der Brüsseler Behörde an. “Ich bin froh, jetzt zu gehen”, sagte er dann. Der Job als Kommissionschef sei ein Knochenjob.

Er habe zwar einiges zu seiner Zufriedenheit erledigt, so Juncker weiter. Doch was das ist – und was seine Nachfolgerin Ursula von der Leyen daraus machen kann – wollte er nicht verraten.

“Welche Sprache habe ich gerade gesprochen”, entfuhr es ihm, nachdem er von Englisch auf Französisch und dann auf Deutsch umgeschaltet hatte. Plötzlich wirkte er wie ein verwirrter alter Mann.

Doch dann fand er seinen legendären Humor wieder. “Leider ist es mir nicht gelungen, das Luxemburgische auf dasselbe Niveau zu heben”, erklärte er – um ein paar Journalisten-Fragen entgegenzunehmen.

Berichtenswerte Antworten gab es aber keine mehr. Dabei hätte man gern gewußt, wie Juncker die Abschaffung des Rechtsstaats in Ungarn, den Bau von geschlossenen Lagern in Griechenland oder den Brexit sieht.

Doch nein, Juncker wollte nicht mehr. “Ich habe Hunger”, sagte er ohne Vorankündigung. “Ciao, ciao!” Seine Sprecherin versuchte noch, ihn zurückzuhalten. Doch es ging nicht mehr.

Das war Junckers Abgang. Ab Sonntag übernimmt von der Leyen…

Alles über Juncker und seine Kapriolen hier. Siehe auch mein Stück für die taz: “Auf Europa aufpassen”