Juncker erweitert seine deutsche Garde
Ein ehemaliger Bertelsmann leitet sein Kabinett. Ein ehemaliger CDU-Ministerpräsident ist sein Aufseher über das EU-Budget. Nun will Kommissionschef Juncker seine deutsche Riege noch weiter ausbauen.
Nach einem Bericht des “Spiegel” soll der CDU-Europaabgeordnete E. Brok, einst “Entdecker” und Ziehvater von Junckers Kabinettschef M. Selmayr, zum Sonderbeauftragten für die USA ernannt werden.
Wozu das gut sein soll, weiß niemand so recht – schließlich ist die EU schon mit einer eigenen Delegation in Washington vertreten, und eigentlich sind die USA unter Trump ja weniger wichtig geworden.
Doch Brok ist wichtig, jedenfalls für Juncker. Der langjährige Chef des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament verfügt über ein prall gefülltes Adressbuch und – so sagt er – über einen direkten Draht ins Kanzleramt.
Da liegt natürlich der Verdacht nahe, dass Kanzlerin Merkel den Deal eingefädelt hat. Zuvor war es ihr bereits gelungen, “ihren” EU-Kommissar Oettinger für eine Beförderung zu empfehlen, er wurde Budgetkommissar.
Juncker umgibt sich so mit einer deutschen Riege, die Merkel ergeben und der CDU verpflichtet ist. Wie passend, dass dies kurz vor der Bundestagswahl geschieht. Und wie schön, dass dies in voller Transparenz geschieht…
(Ironie aus)
Siehe auch “Was hecken Merkel und Juncker aus?”
Baer
13. September 2017 @ 10:09
Brok ist weder gefährlich noch kompetent,aber linientreu,was genau die Eigenschaft ist,die Frau Merkel so schätzt.Für mich hat der Mann keine eigene Meinung und ist komplett überflüssig.
Oudejans
12. September 2017 @ 14:13
Plant Merkel jetzt endlich Sanktionen gegen die USA, um sie von ihrer nuklearen Mätzchen abzubringen? Brok ist die Geheimwaffe, um den Enthauptungsschlag zu führen. Auf den ersten Blick sähe man dem Mann seine Gefährlichkeit gar nicht an, das muß man Merkel lassen.