Iran, die Tanker-Krise und die EU-Sanktionen

Die Eskalation am Golf geht weiter. Nach Großbritannien hat nun auch Iran einen Tanker festgesetzt – offenbar als Vergeltung für eine britische Beschlagnahme vor Gibraltar. Und was macht die EU?

Die Europäer solidarisieren sich mit den Briten. Die Situation am Golf sei durch die iranische Aktion “noch ernster und gefährlicher geworden” als ohnehin schon, sagte Außenminister Heiko Maas.

“Es geht darum, Krieg zu verhindern”, betonte der SPD-Politiker. 

Wenn er das ernst meint, dann müßte er allerdings auch die Briten ermahnen. Denn die tun seit Wochen alles, um den Konflikt mit Iran anzuheizen – und die EU hineinzuziehen.

Begonnen hat es mit der Beschlagnahme eines iranischen Tankers vor Gibraltar. Angeblich schlugen die Briten zu, weil das Schiff EU-Sanktionen gegen Syrien unterlaufen wollte.

Doch diese EU-Sanktionen gelten nur gegen Syrien – und nicht für andere Länder. Im Gegensatz zu den US-Sanktionen wirken die europäischen nicht “extraterritorial”.

Die Briten können sich also nicht auf EU-Recht berufen, wenn sie den iranischen Tanker festhalten. Wenn die EU-Verantwortlichen dies einmal laut aussprechen würde, wären sie nicht nur glaubwürdiger.

Sie könnten auch wirklich etwas für den Frieden tun…

Siehe auch “Zieht London die EU in einen Feldzug gegen Iran?” sowie “Maas laviert, Asselborn spricht Klartext”

P.S. Vielleicht sollte man sich auch einmal die Frage stellen, ob die EU-Sanktionen gegen Syrien noch zeitgemäß sind. Nach allem, was man hört, schaden sie dem Volk, nicht dem Assad-Regime…