“Interne Abwertung funktioniert nicht”

Je länger die Eurokrise dauert, desto mehr rückt Ifo-Chef Sinn von seinen viel zitierten Positionen ab. Erst musste er einräumen, dass die Target-II-Salden doch nicht so schlimm sind wie angenommen.

Nun gibt er auch noch zu, dass die von den Euro”rettern” verfolgte “interne Abwertung” nicht funktioniert. Zu diesem Schluss kommt Sinn in einem Beitrag für Vox.eu:

Internal devaluation through inflation in the core may not be available because of resistance in the core and because of the ECB’s goal of maintaining price stability through deflation in the periphery.

Zur Ehrenrettung Sinns muss man sagen, dass er keineswegs nur eine Deflation der Krisenländer fordert (die berühmten 30 Prozent Abwertung). Er hält auch eine Inflation im Norden für nötig – Deutschland soll um 20 Prozent aufwerten.

Doch genau das funktioniert nicht, wie die wieder nachlassende Inflation im Euroraum zeigt. Von der von Sinn geforderten Inflation von 4,1 Prozent in Deutschland sind wir meilenweit entfernt…

Überhaupt schwinden die makroökonomischen Ungleichgewichte langsamer als erwartet. Deutschland hat seinen Überschuss kaum abgebaut, und bei den Defizitländern meldet nur Irland Erfolge.

Damit wackelt die gesamte Strategie der Euro”retter”, die auf eine Steigerung der “Wettbewerbsfähigkeit” und einen Abbau der Ungleichgewichte angelegt ist… – Mehr zum Thema hier