Impfstoff-Patente: Die USA bringen die EU in Zugzwang – doch die protegiert BionTech

Die WHO fordert es schon lange, die WTO auch. Nun haben sich sogar die USA für die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Was macht die EU – will sie weiter blockieren und BionTech protegieren?

Manchmal kommen zwei Meldungen zur selben Zeit – und erhellen sich gegenseitig.

Meldung eins: Die US-Regierung befürwortet die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe. Die USA stünden hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die außerordentliche Schritte erfordere, erklärte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai. Das Ziel sei, „so viele sichere und wirksame Impfungen so schnell wie möglich zu so vielen Menschen wie möglich zu bringen“.

Meldung zwei: Die Brüsseler EU-Kommission verteidigt, dass für den CoronaImpfstoff von Biontech/Pfizer künftig ein höherer Preis gezahlt werden soll. Der geplante nächste Vertrag unterscheide sich signifikant von den ersten beiden, hieß es am Mittwochabend aus Behördenkreisen. Laut „Welt“ soll eine Dosis statt bislang 15,50 Euro stolze 23,20 Euro pro Dosis kosten – also rund 50 Prozent mehr!

Der Vertrag mit Biontech ist so gut wie fertig, heißt es in Brüssel. Und die Biontech-Chefs haben sich gegen eine Freigabe der Patente ausgesprochen. Dies erklärt wohl auch, warum die EU nun so betreten schweigt…

Siehe auch „Goodbye AstraZeneca, BionTech forever“ und „EU blockiert weiter Freigabe von Impfstoff-Patenten“