Immer mehr „working poor“

Sie nennen es Aufschwung. Aber für Millionen Menschen ist das mickrige Wachstum in der EU gleichbedeutend mit wachsender Armutsgefahr. Dies muss nun sogar die Bertelsmann-Stiftung einräumen.

Die wohletablierte Stiftung fand heraus, dass das Armutsrisiko auch für Arbeitnehmer gestiegen ist.  Laut dem „Social Justice Index 2016“ stieg ihr Anteil im vergangenen Jahr von 7,2 auf 7,8 Prozent.

Mittlerweile ist jeder vierte EU-Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – insgesamt sind das 118 Millionen Menschen. Die Gründe sehen die Experten vor allem im wachsenden Niedriglohnsektor.

Doch genau diesen Niedriglohnsektor preisen die EU-Experten, wenn sie ihre jährlichen Empfehlungen für die Wirtschaftspolitik herausgeben. In Griechenland setzen sie ihn sogar mit Gewalt durch.

Kommissionschef Juncker möchte nun zwar eine „soziale Säule“ aufbauen. Doch was bringt das, wenn das ganze Gebäude auf wackligem Grund steht? Die Einsturzgefahr wächst...