Stoppt diesen Krieg, jetzt!

Die Kriegsgräuel in der Ukraine nehmen kein Ende. Nach dem humanitären Desaster in Mariupol erreichen uns nun Bilder des Grauens aus Butscha in der Nähe von Kiew. Sie lassen eigentlich nur einen Schluß zu: Dieser Krieg muß sofort beendet werden. Doch offenbar hat daran niemand ein Interesse.

  • Russland erklärte, die Voraussetzungen für ein Spitzentreffen zwischen Kremlchef Putin und Präsident Selenskyj zur Suche einer Verhandlungslösung seien noch nicht gegeben. Zudem habe ein (mutmaßlicher) ukrainischer Angriff auf ein Öldepot in Russland die Verhandlungen über einen Waffenstillstand belastet.
  • Die Ukraine prangert die Kriegsverbrechen Russlands an und warnt vor einer Großoffensive im Donbass. Doch auch aus Kiew kommen keine Zeichen der De-Eskalation. Nach einem Bericht der “New York Times” sollen nun Panzer aus der Sowjetzeit in das Kampfgebiet verlegt werden – mithilfe der USA.
  • Die USA wiederum tun alles, um den Krieg anzuheizen und der Ukraine zu einem Sieg zu verhelfen – was auch immer das heißen mag. Sie verlegen jetzt auch offensive Waffen nach Europa – meist über ihre Stützpunkte in Deutschland – und sollen sogar die ukrainische Armee in Polen trainieren.

Folgt man dem US-Starökonomen und Osteuropa-Kenner Jeffrey Sachs, so könnte das noch ewig so weiter gehen. Die USA hätten kein Interesse an einem schnellen Ende des Krieges, sagte er in einem “Welt”-Interview: „Die USA würden jahrelangen Krieg tolerieren. Sie würden viele Tote in Kauf nehmen“.

Und die EUropäer? Sie wirken abwesend und zerstritten. An den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei sind sie nicht beteiligt. Deutschland und Frankreich halten zwar noch Kontakt mit Kremlchef Putin, doch sie dringen kaum durch- weder in Moskau noch in Brüssel.

Angesichts der Gräuel von Butscha dürfte sich die Haltung der EU nun weiter verhärten. Man wolle eine Untersuchung “unterstützen”, erklärte Ratspräsident Michel. Doch von einem Waffenstillstand sprach er nicht. Stattdessen kündigte Michel neue Sanktionen an, um den Druck auf Russland zu erhöhen.

Dabei ist seit Wochen klar, dass Sanktionen und Waffen den Krieg nicht beenden, sondern verlängern – und somit zu noch mehr Opfern beitragen. “Es wird ständig über Sanktionen oder militärische Hilfen geredet, aber nicht genug darüber, wie eine Verhandlungslösung aussehen könnte”, kritisiert Sachs.

Da hat er leider recht. In Brüssel wurde in sechs Wochen Krieg kein einziges Mal über eine Verhandlungslösung gesprochen. Auf den Gedanken, Verhandlungen und Sanktionen miteinander zu verküpfen, ist man auch nicht gekommen. Und so dreht sich die Spirale von Sanktion und Eskalation immer weiter…

Siehe auch “Die USA heizen den Krieg an – mit Deutschland als Drehkreuz”

P.S. Die USA rechnen damit, dass der Krieg mehrere Monate oder gar Jahre dauern könnte, meldet “Politico” aus Washington – mit dem arroganten Spin, dass Biden sich weiter um die Einheit des “Westens” kümmern müsse…