Handelskrieg vertagt – zu welchem Preis?

Nun ist es offiziell: Die USA verzichten vorerst auf Strafzölle gegen Stahl und Aluminium aus Europa. Die EU kauft Zeit für weitere Verhandlungen – doch zu welchem Preis?

Weder der US-Handelsbeauftragte Lighthizer noch EU-Handelskommissarin Malmström nannten Details. Klar ist jedoch, dass die USA eine Gegenleistung für die Befreiung fordern.

Das könnten Zollsenkungen in der EU sein, etwa auf Autoimporte, die US-Präsident Trump offenbar besonders wichtig sind. Das könnte aber auch eine weitere Aufrüstung in Europa bedeuten.

Denn die Verteidigungsausgaben gehören zu den Bedingungen, die die Trump-Administration genannt hat. EU-Ratspräsident Tusk hat bereits engere Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik gelobt.

Auch Bundeswirtschaftsminister Altmaier zeigte sich bei seinem Blitzbesuch in Washington aufgeschlossen für größere Anstrengungen. Dabei war die SPD bisher strikt dagegen.

Aber was zählt schon der kleine Koalitionspartner, wenn es um das große Ganze geht? Nur die Linke hat noch Bedenken: “Ein Deal mit Trump nach dem Motto ,Mercedes für Rüstung’ wäre töricht”, warnt MdB De Fabio.

Beim EU-Gipfel in Brüssel dürfte die Neuigkeit so oder so gefeiert werden. Ob sie einen teuren Pferdefuss hat, werden wir wohl erst später erfahren…