Handelskrieg: EU ignoriert Offerte aus China

China hat der EU angeboten, gemeinsam gegen US-Präsident Trump anzugehen und die Regeln des Welthandels zu verteidigen. Als Zeichen des guten Willens hat Peking sogar Sanktionen gelockert – doch Brüssel stellt sich stur.

Seit einiger Zeit wirbt China für eine engere Zusammenarbeit, um die Strafzölle von US-Präsident Trump abzuwehren. Offenbar als Zeichen des guten Willens hat die Führung in Peking nun auch Sanktionen aufgehoben.

Der Sanktions-Streit geht auf das Jahr 2021 zurück. Damals verhängte die EU erstmals Strafmaßnahmen wegen der vermuteten Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Region Xinjiang.

Darauf regierte die Führung in Peking mit Sanktionen gegen Europaabgeordnete. Betroffen waren auch die deutschen EU-Politiker M. Gahler (CDU) und R. Bütikofer (Grüne). Ihnen wurde u.a. die Einreise nach China untersagt.

Gegen Gahler wurden die Sanktionen nun aufgehoben, gegen Bütikofer aber nicht. Das Europaparlament hat sich nämlich nur für aktive Abgeordnete eingesetzt – nicht aber für ehemalige wie Bütikofer.

Dafür sei man nicht zuständig, heißt es im Europaparlament. Dessen Chefin Metsola zeigt auch kein Interesse an einem “Deal” mit China – etwa dem Investitionsabkommen, das 2020 ausgehandelt worden war.

„Unser Verhältnis zu China bleibt komplex”, sagte die konservative Politikerin. Die wohl einmalige Chance, die “regelbasierte Ordnung” im Welthandel zu verteidigen, will sie offenbar nicht nutzen…

Mehr auf taz.de

P.S. Statt sich Trump entgegenzustellen, bietet die EU den USA im Zollstreit nun einen Ablasshandel über 50 Mrd. Euro im Jahr an. Er sieht u.a. den Kauf von LNG und Sojabohnen vor, aber auch mehr Investitionen in den USA. Für einen “Deal” müsse man sich aber noch “ein bißchen besser verstehen”, sagte Handelskommissar Sefcovics der “FT”