Griechenlands Rentner zahlen die Zeche

Die Gläubiger haben sich mit  Griechenland auf weitere Reformen geeinigt. Doch noch ist nichts beschlossen. Fest steht nur, dass die Rentner die Zeche für den ungeliebten dritten Bailout zahlen.

Die frohe Kunde kam am Samstagabend. Die “Institutionen” – sprich: die Aufseher – hätten ein “Staff-level agreement” – sprich: ein vorläufige technische Einigung – mit Griechenland erzielt.

Damit scheint der Weg frei für ein entspanntes Eurogruppen-Treffen am Donnerstag in Brüssel. Griechenland hat neue Reformen abgenickt, damit sind alle “Hausaufgaben” (prior actions) abgehakt.

Der Weg zurück in die Freiheit ist das immer noch nicht. Zum einen bleibt Griechenland im Schuldenturm gefangen; eine Erleichterung der drückenden Schuldenlast, wie vom IWF gefordert, lässt auf sich warten.

Außerdem sieht das von den Gläubigern diktierte Reformprogramm vor, dass Athen weiter große Überschüsse erwirtschaftet und dafür Sozialleistungen kürzt. Als Erstes dürfte es die Rentner erwischen, berichtet “Kathimerini”:

January 2019 is when the barrage of cuts to pensions is due to start, lasting at least until 2022, with reductions to main as well as auxiliary pensions and also the abolition of family benefits. The bulk of cuts will affect some 1.1 million retirees, who will see their main pension slashed as of this December (when the January 2019 pensions are paid out) by up to 18 percent, through the partial or complete reduction of the personal difference.

Ab Dezember werden die Renten gekürzt – um bis zu 18 Prozent. Zusammen mit einigen anderen Grausamkeiten dürften die Kürzungen für Rentner sogar bis zu 30 Prozent ausmachen.

All das wird erst nach dem geplanten Ende des Bailouts im August wirksam. Es dürfte also vor allem der Linksregierung zugeschrieben werden, und nicht den Gläubigern. Dabei haben die es verbrochen.

Aber den Kopf hinhalten mit Premier Tsipras. Er und sein Volk zahlen nun einen hohen Preis dafür, dass sie 2015 den Kampf für eine andere, sozialverträgliche Sanierung verloren haben…