Greta klagt gegen Berlin und Paris, ausgerechnet

Mit ihrer Wutrede hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in New York sogar US-Präsident Donald Trump übertrumpft. Doch sie hat sich auch Berlin und Paris vorgeknöpft – mit einer Klage.

Unter Verweis auf die UN-Kinderrechtskonvention haben Greta und 15 weitere Aktivisten fünf Länder beschuldigt, nicht genug gegen den Klimawandel zu unternehmen.

“Die Staats- und Regierungschefs der Welt versagen dabei, die Rechte der Kinder zu beschützen, indem sie weiter nichts gegen die Klimakrise unternehmen”, sagte sie in New York.

Zu den Angeklagten zählen nicht nur Argentinien, Brasilien und die Türkei, sondern auch Deutschland und Frankreich – also die beiden wichtigsten Länder in der EU.

Notorische Sünder und Bremer wie die USA oder Polen wurden dagegen erstaunlicherweise nicht attackiert.

Stattdessen trifft Greta ausgerechnet die “Willigen” in der EU – und mit Frankreich auch das Land, das das Klima-Abkommen von Paris erkämpft hat und international für die Umsetzung streitet.

Dementsprechend säuerlich fielen die Reaktionen in Paris aus. Die Klage sei nicht hilfreich, kritisierte Präsident Macron. Mit “sehr radikalen Positionen” könne man die Gesellschaft verprellen.

Ähnlich äußerten sich mehrere französische Minister. Völlig anders das Echo in Berlin. Hier geht man über Gretas Klage hinweg, als sei eigentlich gar nichts geschehen. Wir sind die Guten, oder?

Auch die EU-Kommission lässt sich nichts anmerken. Brüssel trommelt zwar weiter für den Klimaschutz – will aber gleichzeitig mehr Geld für Flüge in Privatjets bereitstellen…

Siehe auch “Berlin verfehlt Klimaziel”