Good-bye AstraZeneca, buy German!

Das war’s dann wohl: Deutschland verabschiedet sich von AstraZeneca – die Restbestände des britischen Impfstoffs sollen gespendet werden. Berlin setzt ganz auf das teure Vakzin von Biontech – “buy German” heißt das Motto.

Ab sofort würden alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen von AstraZeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax gespendet, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an.

In einem ersten Schritt betrifft dies 1,3 Millionen Dosen. Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus. “Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen”, so Spahn.

Doch hinter der Hilfsbereitschaft verstecken sich auch egoistische ökonomische Motive. Der deutsche Hersteller Biontech wird nun in Deutschland zum Quasi-Monopolisten.

“Buy German” heißt das Motto, auch wenn das niemand so offen ausspricht.

Unterstützt wird Spahns Neuausrichtung von seiner Parteifreundin Ursula von der Leyen. Die deutsche Chefin der EU-Kommission hatte schon im Frühjahr eine Rekordbestellung bei Biontech aufgegeben.

Der Preis spielte dabei offenbar keine Rolle, eine (parlamentarische) Kontrolle gab es auch keine. Wie anders wäre es zu erklären, dass Biontech nun noch höhere Preise verlangen kann als je zuvor?

Und wieso kehrt man in Berlin und Brüssel ausgerechnet dem günstigsten Impfstoff den Rücken? Das war nämlich AstraZeneca – trotz aller Probleme, die vor allem in Deutschland hochgespielt wurden…

Siehe auch Good-bye AstraZeneca, BionTech forever: Brüssel will auch 2023 noch impfen und “EU-Impfstrategie: Empörung über hohe Preise bei Biontec & Co. Mehr zur Coronakrise hier