Gnadenlose Gläubiger (II)
Kurz vor Beginn der Eurogruppe geben die Gläubiger immer noch kein grünes Licht für 2 Mrd. Hilfskredite an Griechenland. Vielmehr erwägen sie, ein Ultimatum bis Mittwoch zu stellen – dann müssen neue knallharte “Reformen” umgesetzt sein.
Worum es geht, berichtet “Le Monde”: So fordern die Gläubiger, die Konditionen für säumige Immobilienbesitzer drastisch zu verschärfen und Zwangsvollstreckungen zu beschleunigen.
Verschont werden sollen nur noch Familien, die weniger als 1100 Euro im Monat verdienen (netto). Wohlgemerkt handelt es sich dabei um vierköpfige Familien! Athen fordert 2000 Euro als Untergrenze.
Während die griechische Regierung ihre eigenen Bürger aus Haus und Hof werfen soll, will Brüssel sie gleichzeitig zwingen, 50.000 Aufnahmeplätze für Flüchtlinge zu schaffen. Schöne neue EU-Welt… – Mehr dazu hier
Peter Nemschak
10. November 2015 @ 17:11
@ebo Ein Austritt mag nicht vorgesehen sein, eine Verpflichtung der anderen EU-Mitglieder unbegrenzt zu finanzieren auch nicht. So kann es durchaus de facto zu einem Austritt kommen. Es gibt genug Stimmen, die meinen, dass Griechenland auf Dauer nicht im Euro zu halten sein wird. Ein Ausscheiden wäre nicht das Ende der Eurozone.
Andres Müller
10. November 2015 @ 04:20
Nicht zu vergessen das Neu diesen November in Griechenland Steuern im voraus für das nächste Jahr bezahlt werden müssen. Die Griechen müssen für also für Einnahmen bezahlen die sie noch gar nicht gemacht haben. Bereits alleine diese Steuern wird die Rezession massiv anheizen, respektive wird Massnahme bestimmt auch die Korruption befeuern, da offensichtlich viele Oligarchen, Reedereien usw. keine Steuern bezahlen. Varoufakis wollte die Steuerhinterziehung angehen, aber dessen Versuch wurde ja von der Troika gestoppt und diese von Varoufakis eingerichtete Arbeitsgruppe im Amt aufgelöst.
Peter Nemschak
10. November 2015 @ 11:56
Üblicherweise werden Steuervorauszahlungen (meist vierteljährlich) auf Basis des Einkommens des letzten Jahres berechnet, weil der Fiskus davon ausgeht, dass ähnliche Einnahmen auch im Folgejahr erfolgen werden. Wenn nicht, gibt es eine Rückvergütung. In Wahrheit ist es ein zinsenfreier Kredit an den Staat.
Johannes
9. November 2015 @ 15:03
Oh mein Gott, die Eurozone will, das Griechenland Reformen nicht nur ankündigt und beschliesst, sondern auch umsetzt.
Wenn das zu hart ist, setzt ALLE Vollstreckungen in Deutschland aus. Aber weder SPD noch Grüne wollen das … dann muss das in Griechenland eben weiter laufen.
Wenn DAS zu hart ist, soll Griechenland den Verträge aufkündigen und die Eurozone verlassen. Fertig.
Wem darf ich denn hier im Blog meine Schulden bzw. Rechnungen aufzwingen, so wie es Griechenland mit uns Deutschen tut … na, wer will? *haha
DerDicke
9. November 2015 @ 14:16
Andere Baustelle – Portugal
http://www.zerohedge.com/news/2015-11-09/black-swan-lands-portugal-socialists-move-overthrow-government
Da scheint sich was zu tun… und das wird Brüssel und Berlin nicht gefallen.
Peter Nemschak
10. November 2015 @ 11:50
Vielleicht gilt auch hier: wem Gott gibt ein Amt, dem gibt er auch Verstand. Visionen sind eines, die Finanzierung derselben etwas anderes.
Hartmut Lau
9. November 2015 @ 10:42
Die Troika in Bruessel &Co ist eine hoch kriminelle Erpresser Bande. Verantwortungs bewusste Menschen gehen mit Erpressern anders um…..
Untersuchungshaft – Prozess – Urteil
Johannes
9. November 2015 @ 18:14
Aber dann müsste man auch SPD und Grüne von “damals” vor Gericht stellen, die den Griechenlandbetrug gebilligt haben.
“Verantwortungs bewusste Menschen gehen mit Erpressern anders um…..” und wenn Griechenland Deutschland mit dem Euroaustritt erpresst, was machen wir dann, Griechenland verurteilen?
Wenn das alles so schlimm ist, es steht Griechenland absolut frei die Eurozone zu verlassen.
Peter Nemschak
10. November 2015 @ 11:57
Niemand hat Griechenland gezwungen im Euro zu bleiben.
ebo
10. November 2015 @ 12:13
Ein Austritt aus dem Euro ist im EU-Recht nicht vorgesehen.
S.B.
9. November 2015 @ 10:35
Dieses ganze EU-Affentheater kann man nur noch mit absurd und surreal bezeichnen. Ich fordere hiermit die sofortige Auflösung der EU! Die gigantischen Pensionsverpflichtungen sind in diesem Vorgang vollumfänglich zu streichen. Die nichtsnützigen EU-Parasiten sollen ab sofort Wasser trinken und trocken Brot essen. Mehr haben sie sich nicht verdient.
Hier mehr zu den EU-Pensionsverpflichtungen: http://www.bild.de/geld/wirtschaft/kosten/fuer-eu-pensionen-steigen-auf-58-6-milliarden-euro-43288844.bild.html
Wofür bekommen die so viel Geld??? Für die Zerstörung eines ganzen Kontinents?
Ich hoffe inständigst, Asselborn behält möglichst zeitnah Recht: http://www.n-tv.de/politik/Asselborn-warnt-vor-Zerfall-der-EU-article16310166.html