Gaza: “Dagegen muss die EU Sturm laufen”
US-Präsident Trump will den Gazastreifen übernehmen und Millionen Palästinenser vertreiben. Doch sein Vorstoß stößt auf auf scharfe internationale Kritik. Aus Deutschland, Frankreich, Spanien kam klare Ablehnung. “Eine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus Gaza wäre nicht nur inakzeptabel und völkerrechtswidrig”, erklärte Außenministerin Baerbock, ohne Trump namentlich zu erwähnen. “Dagegen muss die EU Sturm laufen, weil es den Diktaturen dieser Welt Tür und Tor öffnet, ihre imperialistischen Forderungen mit Gewalt durchzusetzen”, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Roth. Doch bei der EU in Brüssel tut sich – nichts. Die Außenbeauftragte Kallas schweigt…
Siehe auch “Trumps Strafzölle: Darum ist die EU erpressbar”
Michael Conrad
6. Februar 2025 @ 13:33
Sehe mich schon in zehn Jahren am Strand des Gazastreifens sitzen und Cocktails genießen. Etwas entfernt arbeitet eine Meerwasserentsalzungsanlage, um den Golfplatz von Trump mit Süßwasser zu versorgen. In Berlin füllen die Palästinenser
ihre Asylanträge aus, weil die arabischen Glaubensbrüder in Ägypten und Jordanien sie nicht aufnehmen wollen. Die blau-schwarze Regierung weiß nicht,
wohin sie die Flüchtlinge abschieben soll, denn einen Palästinenser Staat gibt es ja nicht.
Im Ernst: Dieses Szenario ist genau so wahrscheinlich wie die Realisierung der Zweistaaten Lösung und die Finanzierung des Wiederaufbaus durch die reichen Golfstaaten.
Die Palästinenser im Gazastreifen werden noch sehr lange in Zelten zwischen den Ruinen ihrer Häuser leben müssen, während Trump immer wieder die nächste Sau durchs Dorf treibt und die EU in atemlos empörter Hilflosigkeit hinterher hechelt.
KK
6. Februar 2025 @ 18:35
Ich bin ja auch der Auffassung, dass, wenn Trump den Gazastreifen den Palästinensern wegnehmen und für die USA haben will, die USA dann auch ALLE dort lebenden Paklästinenser aufnehmen muss, ohne jede Ausnahme. Quid pro quo!
Just wondering
7. Februar 2025 @ 04:16
“die Finanzierung des Wiederaufbaus durch die reichen Golfstaaten.”
Wieso sollten die Golfstaaten für den Wiederaufbau von etwas bezahlen dass durch Israel mit US Bomben zerstört wurde?
Die letzten mir bekannten Zahlen nach Waffenstillstand waren 100.000 Tonnen Bomben…auf einem Gebiet von der ungefähren Größe Dresdens oder Bremens, wobei Bremen von der Geographie besser passt weil länglicher.
Aber man schaue sich nur mal an was in Dresden oder jeder anderen Deutschen Stadt für ein Aufwand für die Entschärfung einer alten 250kg Bombe getroffen wird, der Bereich der da abgesperrt wird war letztens an Dresden gut zu sehen als im Schutt der eingestürzten Brücke eine solche Fliegerbombe gefunden wurde.
Und jetzt stelle man sich vor, man schmeißt auch nur eine Bombe mit dem vierfachen Sprenggewicht (vermutlich noch höherer Wirkung wegen 90 Jahre Weiterentwicklung des Sprengstoffes), sprich die 2000 lbs oder 1000kg Bomben auf dieses extrem dicht besiedelte Gebiet da ja im Vergleich zu Bremen & Dresden jeweils das ca. 3,5-fache an Bevölkerung.
Sie haben aber nicht nur eine von diesen 1t Bomben abgeworfen, die USA haben in den 1,5 Jahren denen über 15.000 Stück alleine von dem Typ geliefert. Never mind all die 500 & 250 kg.
Amounts to 100.000/15.000 = 6,66 Hiroshimabomben auf 365m² .
Mir ein Rätsel wie da nur 45.000 mit getötet worden seien sollen.
Wenn dafür wer Reperationen leisten sollte, dann wohl Israel und die USA, nur kriegt man für Schadenssersatz und Schmerzensgeld normalerweise keinen Gegenwert, aber hach wie gut wenn man mächtig ist.
Ulla
5. Februar 2025 @ 16:29
Die Außenbeauftragte Kallas schweigt…
was soll sie auch sagen…..ihr persoenlicher Feind sitzt im Osten, nicht im Nahen Osten!
Russland muss bekaempft und zerschlagen werden, das war und ist ihr Ziel!
Mittlerweile duerfte doch die Biografie der Familie Kallas bekannt sein.
Sie ist privilegiert aufgewachsen und war mit allen Verguenstigungen gesegnet, von denen ihre Altersgenossen nur träumen konnten.
Nach dem Zusammenbruch der UDSSR haengte die Familie ihr Faehnchen in die neue Windrichtung und schwups wurde Russland als neuer Feind ausgemacht. Papa war in Bruessel angekommen.
Die Tochter passte ihre Einstellungen schnell der neuen Realitaet an.
Den Artikel gibt es bei Roeper! Ich weiss nicht ob ich den verlinken darf.
Guido B.
5. Februar 2025 @ 16:18
Baerbock hat doch bisher für den rücksichtslosen Krieg Israels gegen die palästinensische Zivilbevölkerung immer Verständnis gezeigt. Die ethnische Säuberung des Gazastreifens ist doch schon lange Israels Ziel. Warum empört sie sich jetzt so scheinheilig über Trump? Da ist Kallas mit ihrer diskreten Zustimmung konsequenter.
Thomas Damrau
5. Februar 2025 @ 15:31
Es herrscht leider in der EU Bildungsnotstand.
Meine empfohlene Schnellschulung für die EU-Kommission: Einen Kinosaal mieten und gemeinsam
— einen Italo-Western schauen: Danach verstehen die KommissarInnen das Prinzip “Erst mal schießen und dann schauen, was dabei rauskommt”
— einen Mafia-Film schauen: Danach verstehen die KommissarInnen, wie man durch Androhung von Gewalt und Liquidierung der Konkurrenz Geländegewinne macht.
KK
5. Februar 2025 @ 16:33
Und zum Abschluss noch “The Day After”…
european
5. Februar 2025 @ 14:03
Naja, Trump ist Immobilienmogul und sein Schwiegersohn Jared Kushner eifert ihm nach. Bereits im letzten Jahr hat er vom Gaza-Streifen geschwaermt
“Gaza’s waterfront property could be very valuable … if people would focus on building up livelihoods,” Kushner told his interviewer, the faculty chair of the Middle East Initiative, Prof Tarek Masoud.”
https://www.theguardian.com/us-news/2024/mar/19/jared-kushner-gaza-waterfront-property-israel-negev
Da sieht jemand die Hauspreise steigen. Trump selbst sieht Gaza als die Riviera des Mittleren Ostens und jede Menge Kohle.
https://www.middleeastmonitor.com/20250205-trumps-gaza-plan-for-riviera-of-the-middle-east-triggers-international-condemnation/
Monika
6. Februar 2025 @ 14:29
valuable Waterfront property…
vorallem auch die dort vor der Küste schlummernden Öl- und Gasvorkommen…
Michael
5. Februar 2025 @ 13:50
„ Die Außenbeauftragte Kallas schweigt … .“ Was sollte sie auch sagen, hat doch die EU nichts zu sagen (im Sinne von mitzureden)!?
KK
5. Februar 2025 @ 14:02
Kallas äussert sich ausschliesslich zu Russland, die hat eine völlig monothematische Agenda.
KK
5. Februar 2025 @ 13:45
Wenn ich die DLF-Nachrichten richtig verstanden habe, hat er auch mit einer US-Besetzung des Gaza-Streifens gedroht. Nach Panama, Grönland nun Palästina… der Mann hält sich offenbar für den Herrn der Welt.
Michael
5. Februar 2025 @ 13:52
… und Kanada würde er sich auch gerne einverleiben, zumindest aber eine Landbrücke nach Alaska!
KK
5. Februar 2025 @ 14:00
Jetzt, wo er noch einmal ins White House gewählt wurde, hält er sich für sakrosankt. Der wird auch in vier Jahren nach zweiter und eigentlich letzter Amtszeit nicht freiwillig umziehen, da geh ich jede Wette ein…
Michael
5. Februar 2025 @ 16:09
@KK
Trump hat ja schon öffentlich bekundet er stünde für eine dritte Amtszeit bereit!? Andererseits würde ich bis zu den midterm elections in knapp 2 Jahren keinerlei Wetten annehmen weil danach Alles anders aussehen könnte!?
Arthur Dent
5. Februar 2025 @ 23:48
@KK
Rund um die Arktis (Grönland) haben viele Anrainerstaaten ein Auge auf die Rohstoffe gesetzt. Da oben gilt das Seevölkerrecht, bzw. das Seerechtübereinkommen von 1982. Alle wollen sich da möglichst Vorteile sichern: Russland, China, EU, USA.
Beim Panama-Kanal gilt eine Neutralitätspflicht. Man achtet mit Argus-Augen darauf, dass China nicht einen zu großen Einfluss nimmt – wohl auch die EU und Deutschland
Stef
5. Februar 2025 @ 13:36
Den Showeffekt muss man Trump wirklich lassen. Selten so gelacht, wie als ich diesen Plan gehört habe. So viel Unterhaltungswert hatte vor ihm nur Berlusconi.
M.E. muss man bei Trump berücksichtigen, dass auf seine Worte nicht immer Taten folgen. Er scheint Sprache vorrangig als ein Medium zur Projektion von Verhandlungsmacht zu betrachten.
Die EU müsste die Frage nach der Alternative beantworten, wenn sie dagegen Sturm läuft. Soll der Gaza-Streifen mit viel europäischem Geld wieder aufgebaut werden, nur um ein paar Jahre später wieder von Israel in Grund und Boden zerstört zu werden? Die Lage in Nahost ist (wiedereinmal) sschwieriger und komplexer, als unsere Oberen uns Glauben machen wollen.