Frankreichs Rechte implodiert
Die Präsidentschaftswahl in Frankreich wird immer verrückter. Nach dem Rückzug aller bekannten Politik-Größen lag ein Wahlsieg der Republikaner in der Luft. Doch nun demontiert sich die Rechte selbst.
Erst zog sich Ex-Präsident Sarkozy zurück – wegen eine laufenden Ermittlungsverfahrens. Dann übernahm Ex-Premier Fillon, doch auch gegen ihn ermittelt die Justiz. Doch er will trotzdem weitermachen.
Statt seine Kandidatur zurückzuziehen, wie eine Mehrheit der Franzosen fordert, greift Fillon nun die Justiz und all jene Parteifreunde an, die ihn zum Abgang drängen. Von Verrat und politischem Mord ist die Rede.
Selbst der Mann, der die besten Aussichten hätte, Fillon zu ersetzen – Bordeaux‘ populärer Bürgermeister Juppé – will nicht einspringen. Die bürgerliche Rechte versagt – und implodiert.
Das Chaos bei den französischen Republikanern erinnert an das Debakel der amerikanischen Republikaner. Auch sie waren nicht in der Lage, in der eigenen Partei für Ordnung zu sorgen.
Am Ende triumphierte Trump – ein Mann, der nichts von Politik versteht und sein Land international in Verruf bringt. Ähnliches könnte sich nun in Frankreich wiederholen.
Fillon hat schon eine ähnliche Rhetorik drauf wie Trump. Allerdings profitiert nicht er, sondern die Führerin des rechtsextremen Front National, Le Pen.
Sollte sie die Präsidentschaftswahl gewinnen, so will sie Frankreich aus der EU und dem Euro führen. Es wäre das Ende der Union; ein Vorspiel erleben wir gerade in Versailles…
GS
6. März 2017 @ 22:47
Juppés Position verstehe ich nicht. Warum will der nicht? Die Umfragen zeigen doch, dass er es in die Stichwahl schaffen kann. Machen wir uns nichts vor, Macron, Merkels Liebling, steht doch nur so gut da, weil die Konservativen so viele Affären haben.
S.B.
6. März 2017 @ 20:27
„Am Ende triumphierte Trump – ein Mann, der nichts von Politik versteht und sein Land international in Verruf bringt.“
Merkel hat D spätestens im Zuge der von ihr organisierten illegalen Migration international in Verruf gebracht.
Aber Trump die Amis? Nach der zu erwartenden, ideologiebedingten Hysteriewelle der Globalisten, dreht sich der Wind sogar im Stürmer 2.0 (= SPON) langsam. Warum das so ist, sieht man in der Politik: Wenns Erfolg verspricht, wird auch von den Globalisten die politische Gegenseite imitiert. DAS nennt man nicht nur rein machtorientierte Politik, sondern es ist auch extrem unglaubwürdig.
Da ist mir Trump, der kein Politiker und wohl auch deshalb authentisch ist, um einiges lieber (@ebo: Das heißt nicht, dass ich ihm zujubele).
Peter Nemschak
6. März 2017 @ 17:41
Deshalb ist ein deutsches Europa durchaus attraktiv, zumindest bis die anderen Großen ihr eigenes Haus in Ordnung gebracht haben.