Ein Wahlsieg von Le Pen 2022 ist in Frankreich kein Tabu mehr
Frankreichs Präsident Macron muß um seine Wiederwahl 2022 zittern. Viele Wähler der Linken denken nicht daran, ihm bei einer Stichwahl gegen die Nationalistin Le Pen ihre Stimme zu geben.
Dies berichtet die linksliberale Tageszeitung “Libération”. “Ich habe mich ihr schon einmal in den Weg gestellt”, heißt es auf der Titelseite. “Diesmal ist Schluß.”
Gemeint ist die Stichwahl. In Frankreich rechnet man damit, dass Macron im 2. Durchgang – wie schon 2017 – auf Le Pen treffen wird. Vor vier Jahren hat er gewonnen – nicht zuletzt dank der Stimmen der Linken.
Doch sein neoliberaler und zunehmend autoritärer Kurs macht Macron für viele ehemalige Wähler der Sozialisten, Grünen oder Kommunisten unwählbar. “La France insoumise” macht ohnehin nicht mit.
Der Libé-Titel sorgte für lebhafte Debatten. In Brüssel verdrängt man das Thema lieber. Dabei wäre die EU wohl am Ende, wenn Paris von der EU-Gegnerin Le Pen regiert würde…
Siehe auch “Macron wandelt auf Sarkozys Spuren”
Josef Berchtold
1. März 2021 @ 21:41
Auch Le Pen müsste sich mit der Realität abfinden, die in Europa herrscht. Es würde mich nicht wundern, wenn Le Pen gewinnen würde, denn die Enthauptung eines Lehrers, der die Rede- und Meinungsfreiheit, ein hohes Gut der Aufklärung, im Unterricht verteidigt hat, zeigt eindeutig die fortgeschrittene Islamisierung, die nun schon in den Schulen angekommen ist. Wenn 50.000 Hassmails, teils aus dem letzten französischen Kuhdorf gesendet, von Muslimen, ein lesbischen Schulmädchen erreichen, die sich geoutet hat, die nun unter Polizeischutz steht und von der Schule musste, aus Sicherheitsgründen für die Schule, nun aber keine andere aufnehmende Schule findet, zeigt, wie ausgreifend das Problem bereites ist. Der Islam-Wissenschaftler, Hamed Abdel-Samad, München, hat schon mehrfach darauf hingewiesen, wo in der Welt die Islamisierung wie weit fortgeschritten ist, Teile Frankreichs als Hotspot gehören dazu. Als Ex-Muslim-Bruder versteht er das Thema wie kaum ein anderer Denker dieser Zeit.
european
2. März 2021 @ 12:45
Man wird abwarten müssen.
LePen ist nicht die einzige EU-Gegnerin. Auch Jean-Luc Mélenchon versammelt einige Austrittswillige hinter sich und es ist nur eine Frage der Prioritäten, ob sich diese Kräfte im Sinne eines gemeinsamen Ziels zusammenraufen können.
Macron ist mit hohen Zielen gestartet, auch und gerade bezüglich Europa – und die Bundesregierung hat ihn auf ganzer Linie auflaufen lassen. Diese verfehlte Politik kann uns tatsächlich wieder in die Kleinstaaterei zurückwerfen, von der alle verlieren. Mal abgesehen davon, dass niemand ernsthaft glauben kann, dass LePen eine erfolgreiche Politik in Frankreich machen kann. Es ist einfach, bloß Anti zu sein. Wenn man liefern muss schlägt die Stunde der Wahrheit.
Aber dann ist es für die EU und Europa zu spät.