Frankreich: Die Finanzkrise ist abgesagt – vorerst

Trotz der anhaltenden Regierungskrise in Frankreich haben sich die Finanzmärkte wieder beruhigt. Die hohen Schulden und die großen Spreads lösen keine Krise aus – vorerst.

“Wir sehen, dass die Märkte sehr ruhig reagieren”, sagte Interims-Finanzminister Kukies am Rande eines Finanzministertreffens in Brüssel.

Sie hätten sogar viele Milliarden in neu begebene französische Staatsanleihen investiert. Insofern sei die Bundesregierung “sehr beruhigt“.

Vor und nach dem Sturz der Regierung Barnier waren die Spreads in die Höhe geschnellt. Teilweise lagen sie höher als in Griechenland.

Dann setzte sich aber wieder die Vernunft durch. Denn an der Fähigkeit, seine Schulden zu bedienen, besteht in Frankreich kein Zweifel.

EU-Wirtschaftskommissar Dombrovskis rief Paris dennoch auf, das Haushaltsdefizit und die Gesamtverschuldung “auf einen Abwärtspfad” zu bringen.

Mit 6,2 Prozent des BIP überschreitet Frankreich die EU-Schwelle für die Neuverschuldung von drei Prozent deutlich – nur Rumänien bietet mehr.

Barnier wollte das Budget um 60 Mrd. Euro kürzen. Sein Sparbudget stieß jedoch auf Widerstand im Parlament und führte zu seinem Sturz.

Nun sucht Präsident Macron einen neuen Premier. Man darf gespannt sein, was passiert, wenn der seinen Etatentwurf vorlegt…