Flickenteppich für die Banken
Deutschland und Frankreich haben eine Einigung zur Bankenunion herbeigeführt. Morgens um halb fünf war es soweit. Allerdings hat sich Berlin in den wesentlichen Punkten durchgesetzt: die deutschen Sparkassen bleiben ausgenommen, die Aufsicht startet frühestens im März 2014 – also erst nach der Bundestagswahl. Genau, wie in diesem Blog vorhergesagt…
Das Ergebnis dieses “historischen” Kompromisses: Im ohnehin schon zersplitterten Bankenmarkt entsteht ein neuer Flickenteppich. Die meisten deutschen Finanzinstitute bleiben unter nationaler Aufsicht, die in Sachen HypoRealEstate und WestLB schon ihre Unfähigkeit bewiesen hat. Und Großbritannien, Schweden sowie Tschechien bleiben ganz draußen.
Insgesamt kommen gerade einmal 150 von 6000 Banken unter EZB-Aufsicht. Und die Regeln für den Einsatz der Aufseher wurden offenbar noch nicht einmal genau definiert. Das eigentliche Ziel, den Finanzmarkt sicherer zu machen, wird so wohl kaum erreicht. Wer zocken will, geht weiter nach London – oder künftig auch zur Sparkasse Köln? Mehr zum Thema hier.
Johannes
13. Dezember 2012 @ 16:56
Für mich als Steuerzahler ein Alptraum, Banken bekommen noch leichter Zugriff auf das Geld der Steuerzahler durch den ESM. Ob 2013 oder 2014, wir werden für immer zahlen.
Das London nicht mit macht ist keine Überraschung. London muss raus aus der EU, dann steht die City of London RICHTIG schlecht da und ist massiv geschwächt. Europa kann ohne England, aber London kann nicht ohne EU Stichwort freier Zugang zum EU-Finanzmarkt 😉 .