Fitch straft, Schäuble höhnt

Es hat länger gedauert als erwartet, aber nun werden die Italiener doch noch für ihre Wahl bestraft. Die US-Ratingagentur Fitch stufte die Bonität des Landes herab – sie liegt nur noch drei Stufen über Ramschniveau.

Noch bitterer ist das Verdikt von Finanzminister Schäuble: Italien müsse den “Reform”kurs von Ex-Premier Monti fortsetzen, sagte er. «Das ist die richtige Politik, und zwar unabhängig vom Ausgang von Wahlen.” Laut “Zeit” fügte er hinzu:

«Ich weiß nicht genau, welche Motive für die italienischen Wähler ausschlaggebend waren, aber ich denke nicht, dass der Euro oder Europa oder gar die Wirtschaftspolitik der Monti-Regierung die entscheidenden Faktoren für das Wahlergebnis waren»

Zur Erinnerung: Monti hat gerade ‘mal zehn Prozent der Stimmen bekommen. Sein Sparkurs war – neben dem deutschen “Diktat” – Thema Nummer eins im italienischen Wahlkampf.

Montis “richtige Politik” führte das Land direkt in die Rezession. Unter Berlusconi ging es den meisten Italienern besser. Durch Schäubles Kommentar müssen sich  die meisten Wähler verhöhnt fühlen.

Aber so ist das in der Marktdemokratie, die ja auch Kanzlerin Merkel will: Nicht der Souverän hat das letzte Wort, sondern der vermeintliche ökonomische Sachzwang… Mehr zum Thema hier