EZB: Grüne Energie kann zum Preistreiber werden

Die Rekord-Inflation in der Eurozone scheint nun auch bei der Europäischen Zentralbank ein Umdenken auszulösen. Die deutsche EZB-Direktorin Schnabel sieht das Risiko einer höheren Inflation – auch wegen “grüner” Energie.

Die aktuellen Preisschwankungen bei Gas und anderen Energieträgern seien an sich nichts Ungewöhnliches, so Schnabel in einer Rede. Der Übergang zu “grünen” Energien könnte jedoch zu einem dauerhaften Problem werden.

While in the past energy prices often fell as quickly as they rose, the need to step up the fight against climate change may imply that fossil fuel prices will now not only have to stay elevated, but even have to keep rising if we are to meet the goals of the Paris climate agreement.

Quelle: ECB

Die deutsche EZB-Direktorin bekennt sich ausdrücklich zur Verteuerung fossiler Energieträge wie Kohl, Öl und Gas. Auch den europäischen Emissionshandel, der die Preis treibt, findet sie gut und richtig.

Beides soll den “Übergang” in ein klimaneutrales Wirtschaften fördern – ist also politisch gewollt. Allerdings müsse man sich in der “Übergangsphase” auf höhere Energiepreise einstellen, so Schnabel.

Wenn Energie dauerhaft teurer werde, könne dies die EZB zu einer Abkehr von ihrer bisherigen Geldpolitik veranlassen, schließt die deutsche Expertin.

Damit setzt sie einen neuen Akzent – bisher hat die EZB eine Zinserhöhung ausgeschlossen. Die Inflation war als vorläufiges Phänomen abgetan worden. Doch das geht nun nicht mehr.

Die Inflation im Euro-Raum war im Dezember auf ein erneutes Rekordhoch gestiegen. Der größte Treiber war der Gaspreis, aber auch der Emissionshandel schlägt immer mehr zu Buche…

Siehe auch “Der Euro hat schon wieder ein Problem”